Amazingy Guides: 3 Wege um deine Dermatitis natürlich zu heilen

dermis – die Haut
-itis – eine Entzündung

Die Haut ist ein komplexes System und besteht aus unendlich vielen Nervenenden, Drüsen und Zellen, die den Körper rund um die Uhr (be)schützen. Dieses großes Organ repräsentiert nicht nur die äußerliche, individuell-ästhetische Identität, sondern agiert auch als Schutzschicht und Ausscheidungsorgan. Deine Haut gibt immer ihr bestes. Manchmal kann es aber sein, dass du auf etwas reagierst. Und das kann sich durch Dermatitis zeigen.

Was ist Dermatitis?

Dermatitis ist das häufigste aller Hautleiden und macht sogar 95% aller Hauterkrankungen aus1. Einfach ausgedrückt, handelt es sich dabei um eine Entzündung der Haut, die sich durch juckende rote Flecken, Trockenheit, Abschälung, Blasenbildung, Ausschlag, Läsionen (kleine Wunden) oder Schuppen äußern kann.

Was bedeutet eigentlich „Entzündung“?

Eine Entzündung ist die Reaktion des Immunsystems auf eine externe Reizung und der Versuch, den Körper zu heilen. Entzündungen sind allgemein charakterisiert durch Rötung, Schwellung, Hitze und Schmerzen; Dermatitis umfasst aber eine große Anzahl verschiedener, krankhafter Hautzustände. Chemische Reizung, überempfindliche oder allergische Reaktionen, Medikamentenumstellung oder Wetterwechsel sind typische Auslöser. Bestehen die Symptome über einen längeren Zeitraum, handelt es sich um ein sicheres Anzeichen für ein tieferliegendes Problem.

Verschiedene Dermatitis-Typen

Wäre die Dermatitis ein simples Resultat auf eine Reizung, müsste diese relativ einfach zu behandeln sein, oder? Dem ist leider nicht so.

Dermatitis ist vielmehr ein Oberbegriff für verschiedene, entzündliche Hauterkrankungen, die von den vielfältigsten Faktoren abhängen und nicht immer leicht zu behandeln sind. In den meisten Fällen wird abhängig von Erscheinungsbild und Schwere der Symptome eine spezifische Form von Dermatitis diagnostiziert.

Folgende Typen von Dermatitis treten besonders häufig auf:

  • Atopische Dermatitis, besser als Ekzem bekannt, steht in Korrelation mit Asthma sowie genetischer Veranlagung. Das atopische Ekzem zeigt sich durch einen juckenden, roten Ausschlag, die Haut ist sehr trocken, krustig und reißt auf. Ekzeme treten typischerweise in der Kindheit auf, bleiben diese bis ins Erwachsenenalter bestehen, spricht man von einem chronischen Zustand. Betroffene wissen, dass Stress und Allergene die Symptome verschlimmern und diese bewusst minimiert werden müssen.
  • Seborrhoisches Ekzem tritt häufig bei Neugeborenen auf und ähnelt dem Milchschorf. Bei Erwachsenen ist die Schuppung der Kopf– und Gesichtshaut das häufigste Symptom. Auch hier handelt es sich um eine entzündliche Reaktion und obwohl die Ursache nicht vollständig geklärt ist, handelt es sich vermutlich um eine Reaktion auf die übermäßige Vermehrung eigentlich normaler Hautpilze. Die Brandpilz-Gattung Malassezia, die zur normalen Hautflora gehört, sowie die Hefepilze Candida Albicans, die sich im Verdauungstrakt bilden, führen unter Umständen zur Bildung von pathologischer Hautschuppung. Die beste Methode, die Pilze in ihrer Vermehrung einzudämmen, ist Zucker sowie Hefe vom Speiseplan zu streichen – und die Pilze dadurch sozusagen “verhungern” zu lassen.
  • Periorale Dermatitis oder auch Mundrose genannt, ist ein Ausschlag im Gesicht, der vor allem um den Mund und überwiegend bei Frauen auftritt. Viele Studien gehen von einer externen Reizung aus, aber die Ursache ist auch hier ungeklärt. Dennoch werden zur Behandlung vor allem kortisonhaltige Salben eingesetzt, obwohl die periorale Dermatitis danach meistens wieder und oftmals noch schlimmer ausbricht.

Ihr werdet es bereits vermuten, die Behandlungsmöglichkeiten der einzelnen Symptome unterscheiden sich deutlich. Während verschiedene Faktoren für den Ausbruch von Dermatitis verantwortlich sind, handelt es sich doch bei allen Ausprägungen um entzündliche Hautkrankheiten. Falls du die Entzündungsreaktion deines Körpers behandeln möchtest, ist eine Ernährungsumstellung der beste Start.

Da die Haut unser größtes Organ ist und gleichzeitig einen Abstand zu den vitalen Organen aufweist, dauern Heilprozesse oftmals etwas länger. Dennoch sollte man nicht entmutigt sein, denn wer die folgenden essentielle Tipps berücksichtigt, kann die Dermatitis langfristig deutlich reduzieren.

Die 3 Top-Tipps um Dermatitis natürlich zu heilen

1. Die Entzündungsreaktion im Körper reduzieren

Dieser Schritt variiert von Individuum zu Individuum – nicht alles hat auf jeden den gleichen Effekt, ob nun auslösend oder heilend. Durch diese drei Tipps kannst du allerdings die Entzündungsgefahr verringern:

  • Maximiere die Zufuhr von entzündungshemmende, anti-allergenen und wundheilenden Nährstoffen —
    • Lebensmittel mit einen hohen Anteil an Zink, Selen, Vitamin E & C, Eisen sowie essentiellen Omega-3-Fettsäuren: Paranüsse, frische Austern, Kidney Bohnen, Mandeln Pinienkerne und Leber.
    • Entzündungshemmende Lebensmittel: Kaltwasserfisch, Leinsamen, Walnüsse, Samen, Kurkuma, grüne, gelbe und lila Gemüsesorten sowie Obst. Auf Obst und Gemüse sollte bei bekannten Allergien selbstredend verzichtet werden.
    • Lebensmittel, die Mikroben bekämpfen: Knoblauch, Sauerkraut, Meerrettich.
  • Verbanne bereits bekannte Auslöser —
    • Bekannte Allergieauslöser sind Kuhmilch und andere Milchprodukte, Eier, Weizen, Roggen, Gerste, Erdnüsse, Mais, Schalentiere, Bananen, Äpfel, Orangen, Tomaten, Kartoffeln, Soja sowie Lebensmittel mit künstlichen Farb- und Konservierungsstoffen und Geschmacksverstärkern.
    • Histaminhaltige Lebensmittel: Tofu, gereifter Käse, Fisch aus der Dose, Wurst und Salami, Zitrusfrüchte, Schokolade, Erdbeeren und bestimmte Alkoholika wie Champagner, Wein und Bier.
    • Bei chronischen Schuppen sollte zudem auf raffinierten Zucker und Hefe verzichtet werden.

2. Aggressive Hautpflegeprodukten durch sanfte Produkte oder Naturkosmetik ersetzen

„Ich empfehle meinen Klienten, die unter Dermatitis leiden, ebenfalls zunächst eine Umstellung der Ernährungsweise.“

Hautspezialistin und Dr. Alkaitis-Repräsentantin Barbara Baars

Anschließend sollten auch die Hautpflegeprodukte mit natürlichen Produkten, die biologische Inhaltsstoffe enthalten, ausgetauscht werden, um Hautreizungen von dieser Seite auszuschließen. Chemische Zusätze sowie Konservierungsstoffe sind bekannte Auslöser für Hautreaktionen.

Viele medizinische Salben und Cremes können Hautreizungen kurzfristig lindern. Dennoch sollte auf aggressive Seife, Waschmittel, alkoholhaltige Produkte, Scheuermittel (Peeling) sowie Feuchtigkeitspflege auf Erdölbasis oder den Inhaltsstoff isopropyl myristate verzichtet werden – diese Inhaltsstoffe sind langfristig nicht hautpflegend und können bestimmte Hauterkrankungen noch verschlimmern.

Entzündungshemmende und wundheilende Inhaltsstoffe wie Kamille, Ringelblume und Aloe Vera sind die besten und verträglichsten Alternativen. Im Falle einer besonders schlimmen Dermatitis sollte aber vor jeder Behandlung medizinische Rat eingeholt werden.

3. Vermeide oder reduziere Stress für den Körper

Es gibt interne und externe Stressauslöser, die einen Einfluss auf den gesamten Organismus haben können…

  • Vermeide alle bekannten Auslöser deiner Dermatitis.
  • Limitierte lange und sehr heiße Dusche, das Wasser sollte nur körperwarm sein.
  • Vermeide die bereits erwähnten Inhaltsstoffe. Auch wenn diese vielleicht nicht bei jedem einen Dermatitis-Schub auslösen, dringen diese doch tief in die Hautschichten ein und können besonders sensitive Haut reizen.
  • Hypersensitivität wird nicht ohne Grund mit Stress und Unruhe assoziiert3,4. Zu wissen, was einen persönlich beunruhigt und zu lernen, damit umzugehen, kann zur allgemeinen Hautgesundheit beitragen.

DIY für Zuhause

  1. Haferflocken, die ganz normalen Frühstücksflocken, haben vielversprechende, beruhigende und heilende Wirkung auf entzündliche Haut gezeigt5. Einfach ein paar Haferflocken kurz einweichen und mit Hilfe eines Musselintuchs auf die Haut auftragen und in kreisenden Bewegungen abreiben. Alternativ 2-3 Tassen Haferflocken als Badezusatz verwenden, dabei darauf achten, das Wasser nicht zu heiß einlaufen zu lassen. Damit die Haferflocken den Abfluss nicht verstopfen, einfach in eine Socke packen.
  2. Kamille ist eines der altbekanntesten Heilmittel. Aufgrund seiner medizinischen Eigenschaften ist es als entzündungshemmendes, mildes Adstringens und zur Wundheilung geeignet. Kamillenteebeutel lassen sich als Packungen verwenden. Den Tee aufbrühen und ein paar Minuten ziehen lassen. Trinke den Tee, während die Teebeutel im Kühlschrank abkühlen. Sobald diese kalt sind, auf die entzündeten Stellen auflegen.Das könnte dich auch interessieren: DIY Gesichtspeeling: Kamille und Haferflocken
  3. Aloe Vera, ein rein natürlicher Entzündungshemmer, kann großzügig auf gerötete und eingerissene Haut aufgetragen werden7. Da in den meisten herkömmlichen Aloe Vera-Gels Konservierungsstoffe enthalten sind, am besten eine eigene Aloe-Pflanze ziehen oder ein einzelnes Aloe-Blatt im Bio-Laden kaufen. Das Blatt aufschneiden, um das Gel zu extrahieren und direkt auf die Haut auftragen. Das Gel kann bis zu eine Woche im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Das Fazit

Der Schlüssel zur Verringerung der Dermatitis und ihrer damit verbundenen Erkrankungen liegt darin, Entzündungen langfristig zu behandeln. Die wahre Ursache zu finden kann schwierig sein… die Richtlinien oben bieten dir jedoch einen schonenden Ansatz für eine oberflächliche und interne Behandlung von Entzündungen.

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Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel wurde ursprünglich im Mai 2015 veröffentlicht und im Juni 2019 aufgrund von neuen Informationen aktualisiert.
Quellen:
1. Irritant Contact Dermatitis
2. Dermatitis, Perioral
3. Anxiety in allergy and atopic dermatitis
4. Stressors in Atopic Dermatitis
5. Diagnosis and Management of Contact Dermatitis
6. Chamomile: A herbal medicine of the past with a bright future (Review)
7. A comparison of the leaf gel extracts of Aloe ferox and Aloe vera in the topical treatment of atopic dermatitis in Balb/c mice

Titelbild: Noah Buscher

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