Die Haut hat ein eigenes, emotionales Leben.
Alle ausgelebten und unterdrückten Emotionen und Lebensumstände wie Liebe, Arbeit, Lachen, Vergnügen, Stress zeigen sich im Hautbild. Und da sich die Haut nun einmal nicht artikulieren kann, zeigt sich alles im Teint – vom gesund glücklichen Glow bis hin zum Stressekzem.
Studien belegen den Zusammenhang zwischen irritierter Haut und einem instabilen Gemütszustand. Laut dem Harvard Medical School Psychologe Dr. Grossbart leiden rund 60% der Leute, die wegen ihrer Hautprobleme einen Arzt aufsuchen, gleichzeitig unter stressigen Lebensumständen. Einige Hautprobleme haben physiologische Ursachen, die durch Stress und die Gefühlswelt (warum nicht Emotionen?) verstärkt werden können. Dazu gehören unter anderem Akne, Alopezie (Haarausfall), Rosacea, Nesselsucht, übermäßiges Schwitzen, Ekzeme, Dermatitis und andere juckende Hauterkrankungen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass der Zustand von Haaren, Haut und Nägeln die größeren Zusammenhänge davon, was im Inneren des Körpers vor sich geht, widerspiegelt. Ein Blick in das Gesicht genügt – wo genau treten Unreinheiten auf, wo ist die Haut irritiert, wo bilden sich Falten? – um zugrunde liegende, organische Ursachen (zu erkennen?) und einzugrenzen.
Es gibt unvermeidliche Stressfaktoren, die jeder aus dem alltäglichen Leben kennt. Verschiedene Stressoren wecken verschiedene Emotionen: Wut, Angst, Sorge und Angst. Wir können diese Gefühle etwas unterdrücken, aber nicht vermeiden. Und früher oder später zeigen sie sich an der Hautoberfläche und sind daher anders als bei unseren inneren Organen, sichtbar.
Wenn also Gedanken, Gefühle und Emotionen die Ursache für hartnäckige Hautprobleme sein sollten, dann wäre – in der Theorie – die logische Schlussfolgerung: kein Stress, keine Hautprobleme, richtig?
Das Unterdrücken von Emotionen ist selbstredend keine optimale Lösung. Wir können das Gehirn nicht dahin gehend manipulieren, Gefühle abzustellen, nur damit wir besser funktionieren und weniger Sorgen, Stress oder Angst empfinden. Emotionen sind essentielle Aspekte des Lebens und ohne sie wären wir auch nicht in der Lage, die Schönheit und Musik des Lebens zu genießen.
Die gute Nachricht ist: Es gibt bessere Möglichkeit als das Unterdrücken menschlicher Gefühle. Die noch bessere Nachricht: In jedem schlummert die Kraft, Dinge zum Besseren zu verändern. Im Hier und Jetzt.
Gefühle sind Verbündete und keine Feinde. Es ist wichtig, auch negative Gefühle anzuerkennen und loszulassen. Die Fähigkeit, den Geist zu befreien und durch die innere Einstellung das äußere Erscheinungsbild zu beeinflussen. Wenn wir in der Lage sind, uns nicht von Stressoren aus der Ruhe bringen zu lassen, verlangsamt sich Atmung, Herzschlag, Puls und auch die Muskeln entspannen sich. Das ist das physische Gegenteil vom Kampf- oder Flucht-Verhalten, das Gegenteil von Stress.
Ich möchte euch drei Methoden vorstellen, um in einen Zustand der bewussten Befreiung zu kommt.
Es beginnt mit etwas Zeit für sich selbst, ohne Telefon, Menschen und Ablenkung. Es ist sehr wichtig, sich bei den Übungen zu mehr Achtsamkeit nicht unter Druck zu setzen. Eine passive Grundeinstellung ist hilfreich, es darf so lange geübt werden, wie es nötig ist?
Nennen wir es Tagtraum-Meditation, aber letztendlich ist es nichts anderes als Achtsamkeit, bewusstes Atmen, Meditieren usw. Es handelt sich um Praxis, dem Geist einen kleinen Urlaub vom Tagesablauf zu geben. Wenn wir tagträumen, dann kann der Geist zu einem Ort ohne Sorgen und Ängste flüchten. Es ist friedlich dort und der Entspannungsmoment ist heilsam für Körper, Geist und Seele. Und das zeigt sich auch im Hautbild.
Finde einen meditativen Zustand, der für dich individuell passt. Dieser Zustand sollte es dir erlauben, eine richtige Pause von den täglichen Sorgen erleben. Musikhören, Joggen, Tiere in der Natur beobachten – das sind Aktivitäten, die einen meditativen Zustand fördern.
Entgegen weitläufiger Meinung hilft Alkohol nicht bei der Entspannung, wenn überhaupt ist es ein Betäubungsmittel und auch Fernsehen ist nicht wirklich entspannend. Vor dem Bildschirm wird der unwillkürlich vom Nervensystem gesteuerte Parasympathikus (der Ruhenerv) negativ beeinflusst und Stress ausgelöst.
Wenig oder unruhiger Schlaf ist ebenfalls im Zusammenhang mit Stress und Problemhaut zu betrachten. Das künstliche blaue Licht von Fernseher, Tablet, Computer oder Smartphone stört den natürlichen circadianen Rhythmus. Es imitiert Tageslicht, was problematisch ist, wenn die Geräte bei Nacht benutzt werden. Das blaue Licht hält den Körper wach, anstatt ihn auf die Ruhe- und Schlafphase vorzubereiten.
Nutze die Momente des Wartens, sei es am Bahngleis, in der Warteschlange oder auf Arbeit. Schließe die Augen, die Mundwinkel leicht nach oben zu einem Lächeln und atme tief in den Bauch. Die tiefe Bauchatmung im Gegensatz zur flachen Brustatmung ist hier besonders wichtig. Die frische Luft soll sich bis in den Bauchraum ausdehnen und das Blut in den inneren Organen in Bewegung bringen.
Zum Schluss sei gesagt, dass nicht jedes Gefühl und jeder Gedanke analysiert und reflektiert werden muss. Wenn du bewusst einige Entspannungsübungen in deinen Alltag einbaust, wird Entspannung zur Gewohnheit. Die Idee hinter dieser Angewohnheit ist nichts anderes, als den Geist zu fokussieren und körperlich zu entspannen. Diese kleinen Veränderungen haben einen enormen Einfluss auf die physikalischen Prozesse im Körper und – letztendlich auf die Haut, dem größten unserer Organe.
Dieser Artikel basiert auf der klinischen Studie des Dermatologen Dr. Grossbart. Sein eBook gibt gratis
Tags: Gesundheit, Hautpflege, Körper
Alana Bonnenann ist ausgebildete (BSc Naturopathy) Ernährungswissenschaftlerin und Heilpraktikerin und derzeit Gesundheitsredakteurin beim Amazingy-Magazine. Alana versteht Essen als Medizin, auch die Hautgesundheit lässt sich durch Ernährung verbessern. Ihre Arbeit hat bereits viele zu einer gesunden und selbstbewussten Lebenseinstellung inspiriert.
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