Lebst du la libido loco? Populäre Medien und Pornos wollen uns das Bild einer Frau verkaufen, die einen unstillbaren Appetit auf Sex hat und bei der kein Tag ohne einen Quickie vergeht. In der Realität sieht das aber oft ganz anders aus und abhängig von den Gezeiten im Ozean der Hormone hast du vielleicht schon länger keine Lust mehr auf Sex verspürt. Entweder das, oder du durchlebst gerade eine Phase des unersättlichen Bedürfnisses nach Intimität und Sex, ohne genau zu wissen warum. Viele Leute erleben ein großes Auf und Ab, was die eigene Lust angeht, kennen aber nicht die zugrunde liegenden Ursachen. Wir stellen euch fünf Gründe vor, warum eure Lust nicht vorhanden sein könnte und ebenfalls fünf Möglichkeiten, wie ihr eure Libido wieder in Schwung bringen könnt.
Fünf Hormone sind für eine gesunde Libido verantwortlich – die sogenannten sex drive five. Dazu zählen Cortisol, die Schilddrüsenhormone, Östrogen, DHEA und Testosteron. Ihr denkt jetzt vielleicht, Moment mal, Testosteron ist doch das männliche Geschlechtshormon. Das stimmt, aber es ist noch so viel mehr. Frauen haben sogar 10mal mehr Testosteron als Östrogen und es verantwortlich für Selbstvertrauen und sexuelles Verlangen. Mit Mitte 20 erreicht das Testosteronlevel bei Frauen einen Höhepunkt und sinkt dann bis zur Menopause stetig ab. Hormone stehen in dem schlechten Verruf an einer schwachen Libido Schuld zu sein, aber letztendlich klappt es mit der Libido nur, wenn auch der Kopf mit an Bord ist.
Es ist nichts Neues: das Gehirn ist unser größtes Geschlechtsorgan. Und das gilt vor allem für Frauen. Auch wenn eine Frau alle Zeichen körperlicher Erregung zeigt, ist sie mental nicht bei der Sache, ist sie wahrscheinlich auch nur so erregt wie eine Türklinke. Manchmal macht es den Eindruck, als müssten Männer sich nur an der richtigen Körperstelle drücken und einem Höhepunkt steht nichts mehr im Wege. Leider ist das für Frauen nicht ganz so einfach. Vielleicht sind wir smarter, aber unser Kopf muss mitspielen, um den Moment mit dem Partner zu genießen und einen Orgasmus zu erreichen. Ursachen für mentale Blockaden können eine Angststörung, Depression, sozialer Druck, mangelndes Selbstwertgefühl oder mangelndes Vertrauen in den Partner sein.
Wenn eine Frau regelmäßig in der Stimmung für eine Solo-Session ist, aber kein Interesse am gemeinsamen Liebestanz zwischen den Laken zeigt, dann liegt das sicher nicht an ihrer Libido. Wahrscheinlicher ist, dass sie bisher keine vertrauensvolle Verbindung zu ihrem Partner aufbauen konnte. Langeweile, Ärger, Missverständnisse oder Vernachlässigung können zu einer Dissonanz in einer romantischen Beziehung führen und die Lust signifikant einschränken. Eine gedämpfte Libido ist auch ein häufiges Problem bei Paaren, die versuchen, sich von einem Treuebruch zu erholen. Du bist besonders verletzbar, wenn du nackt vor jemanden stehst, es benötigt also ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren, damit du dich in dieser Situation sicher fühlst.
Ein körperlicher oder psychischer Missbrauch in frühen Jahren oder der Vergangenheit kann natürlich auch zu sexueller Unlust führen. Opfer extremer sexueller Gewalt benötigen oft viele Jahre therapeutische Begleitung und einen geduldigen Partner, bis sie sich in einem Schlafzimmer wieder sicher fühlen können. Doch nicht nur die Extremfälle fordern ihren Tribut. Viele Frauen haben bis zu einem bestimmte Grad sexuelle Belästigung erfahren. Die Auswirkungen solcher Erfahrungen zu verstehen, wirft auch immer ein Licht auf unsere eigene sexuelle Identität.
Wir haben bereits angesprochen, dass eine Depression die Ursache für ernst zu nehmende, sexuelle Dysfunktion sein kann. Doch auch die Einnahme von Anti-Depressiva wird daran nicht viel ändern. Es ist sogar so, dass diese Art von Medikamente schlimmere Nebenwirkungen haben, als das zugrunde liegende und zu behandelnde Symptom. Auch andere Medikamente können die Libido beeinträchtigen, zum Beispiel Medikamente gegen hohen Blutdruck, Beruhigungsmittel oder die verbreitete Anti-Babypille. Wenn deine Unlust zeitlich mit der Einnahme verschreibungspflichtiger Medikamente begann, dann sind diese als Verursacher in Betracht zu ziehen.
Du wirst dich nicht sexy fühlen, wenn du dich in deiner eigenen Haut nicht gut fühlst – klare Sache. Die positiven Auswirkungen von Sport sind unendlich – dazu zählen Stressabbau, Stimmungsverbesserung und ein besseres Körpergefühl. Dein Körper ist ein sexuelles Instrument, das mehrmals die Woche zum Ausdauertraining muss, um auch im Schlafzimmer zu funktionieren.
“Ich kann also eine magische Frucht essen und mein Sexualtrieb kommt wieder in Schwung?”, wirst du vielleicht ungläubig fragen. Du lachst, aber Feigen, Bananen, Spinat und Avocados (Avocados sind offensichtlich besonders sexy) sind bekannte Aphrodisiaka, die die Blutzirkulation im Genitalbereich steigern. Auch Ingwer, Ginseng, Eier, dunkle Schokolade und Wassermelone (nicht alles auf einmal essen) sind ebenfalls bekannte Libido-Booster. Grundsätzlich gilt, einer gesunden Ernährung folgt auch eine gesunde Libido. Fertiggerichte, Milchprodukte und Alkohol sind hingegen Libido-Killer. Tausche Bier gegen einen grünen Tee und fühle dich sexy von innen heraus.
Viele Frauen, die hormonell verhüten, berichten von einer mangelnden Libido. Das klingt wie pure Ironie, oder? Doppelte Verhütung – keine Gefahr, schwanger zu werden, denn du wirst gar keine Lust auf Sex haben! Sprich mit deinem Frauenarzt über eine andere Pille oder wechsle zu hormonfreien Alternativen, wie Kondome oder Kupferspirale. Wie bereits erwähnt, können viele Medikamente einen Einfluss auf deine Libido haben. Falls du einen Verdacht hast, solltest du mit deinem Hausarzt darüber sprechen. Und auch wenn du keine Medikamente nehmen solltest – bei einer deutlich gestörten Libido ist ein Checkup eine gute Idee.
Wer Zeit mit sich selbst verbringt, hat oft auch eine bessere Zeit zu zweit. Während Single-Frauen oftmals davon fantasieren, endlich den perfekten Partner zu finden, träumen die Verpartnerten unter uns von etwas Solo-Zeit. Manchmal muss jeder ganz allein für sich sein, um zu fühlen, nachzudenken und sich nicht um den anderen kümmern oder sorgen zu müssen. Vorübergehend nicht für den Partner (und eventuell auch die Kinder) verfügbar zu sein, kann die Beziehung auf lange Sicht emotional und mental stärken. Das Bedürfnis nach Zeit allein wird schnell mit einem Groll gegenüber dem Partner verwechselt. Sich raus zu nehmen und sich etwas Gutes zu tun, macht es im Anschluss leichter, dem Partner wieder Aufmerksamkeit und Zuneigung zu schenken.
Wer viel Zeit mit dem Partner verbringt oder sogar zusammenlebt, verfällt schnell in ein Muster, den anderen für selbstverständlich zu halten. Einen romantischen Samstag verbringt man dann schnell in Jogginghose vor dem Fernseher. Das klingt verlockend, aber hin und wieder etwas Besonderes zu unternehmen, sorgt für ein Gefühl der Wertschätzung. Gönnt euch einen Restaurantbesuch und macht euch schick dafür. Stellt euch vor, es sei das erste Date und lasst die Schmetterlinge flattern. Eine romantische Verbindung aufrecht zu erhalten, klingt offensichtlich, ist aber entscheiden für ein erfülltes Sexleben.
Tags: Gesundheit, Körper, Liebe, Sexuelle Gesundheit
Emma Stern is an American expat who, 5 years ago, fell in love with the city of Berlin and hasn't been able to stay away ever since. A writer and English editor for the Amazingy magazine, Emma's other interests include film, surrealism, avocados, and barefeet. Emma finds herself in perfect harmony with Amazingy's ethos, as a sustainable lifestyle is at the core of her values. She aims to spread her love for life and art through her quirky writing and upbeat attitude.
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