2019 und ’20 bestanden ihre Produkte aus 27 % Plastik und 73 % Bio-Plastik. Mit der im letzten Jahr gegründeten „REGENERATIVE RUBBER INITIATIVE“ arbeiten sie in Kooperation mit Bäuer*innen in Thailand und Hersteller*innen, die die Agroforstwirtschaft unterstützen und nachhaltigen Kautschuk abnehmen möchten. Die Bäuer*innen erhalten von einhorn eine Abnahmegarantie sowie Prämie und können mit einem sicheren Einkommen rechnen.
einhorn geht jedes Jahr weitere Schritte, um noch besser und nachhaltiger zu werden. So gehen sie als leuchtendes Beispiel voran und zeigen uns einerseits, dass es möglich ist, Unternehmen nachhaltig aufzubauen, aber auch wie es gehen kann. Darüber hinaus berechnen sie sogar jedes Jahr den gesamten CO²-Ausstoß des Unternehmens und gleichen diesen zum einen mit dem pflanzen von Bäumen in Nordost Portugal über die LandLiveCompany aus und lassen zum anderen von Seven Clean Seas die Menge an Plastik aus dem Meer fischen, die sie in Umlauf gebraucht haben ?
Sie inspirieren mit ihrem Ansatz zur Nachhaltigkeit, dem Drang, noch besser zu werden, ihrem Unternehmertum, der Aufklärung zu Themen Sex und Periode sowie ihrem politischen Engagement. Ich persönlich bin Fan von ihnen und dementsprechend superhappy, dass wir sie im Amazingy Shop anbieten. Ich habe den Eindruck, dass sie sich als Teil des Systems wahrnehmen und mit ihrem Erfolg die Welt zu einem besseren Ort machen möchten. Daher möchte ich dieses Interview mit euch teilen, um euch vielleicht mit der Lust, Gutes zu bewirken, anzustecken. Jede*r kann gemäß dem eigenen Handlungsrahmen einen Beitrag leisten ♡
Es gibt euch nun seit 2015, ich erinnere mich noch an eure Umfrage zu euren Kondomverpackungen: „Womit verstecken Kund*innen beim Einkaufen Kondome?“ ? Wie seid ihr damals auf die Idee gekommen, vegane Kondome anzubieten? War es von Anfang an euer Ziel, einen größtmöglichen Impact damit zu bewirken?
Philip und Waldemar (unsere beiden Gründer) kannten sich ja schon ein Weilchen vor einhorn ?
Zusammen haben sie unter anderem den n Entrepreneurs Pledge ins Leben gerufen, ein Netzwerk erfahrener, nachhaltig denkender Unternehmer*innen. Ziel dieser Organisation ist es, soziale Unternehmen aufzubauen und zu unterstützen, um die Herausforderungen der Welt mit unternehmerischen Fähigkeiten zu lösen. Aus diesem Grundgedanken heraus entstand letztendlich auch einhorn.
Damals stand Philip frustriert im Drogeriemakt vor dem Kondomregal, weil die Kondome, die ja nun mal eindeutig ein Sexprodukt sind, dort ganz verklemmt zwischen Damenbinden und Hundefutter versteckt wurden. Dem Kondomkauf haftet etwas peinliches an, es gibt Studien von Kondomherstellern, die besagen, dass der durchschnittliche Kondomkauf weniger als eine Sekunde dauert, weil niemand mehrere Produkte aus dem Regal nimmt und vergleicht, sondern verstohlen und hastig im Vorbeigehen eine Packung aus dem Regal reißt.
Das wollten sie ändern. Es sollte ein sexy und vor allem nachhaltiges Kondom entstehen, für das sich niemand mehr schämen muss ?
Schaut euch gern auch mal unser Crowdfunding-Video an… damit hat dann alles angefangen.
Was war eine eurer größten Herausforderungen?
Damals war die erste Hürde erstmal einen passenden Partner/ Hersteller zu finden, der sich auf unsere Visionen einlässt.
Uns war klar, dass wir für die Realisierung unserer Idee einen starken Partner brauchen würden, der in der Kondomproduktion bereits etabliert ist, schließlich braucht man beispielsweise jede Menge Zertifikate, weil es sich um ein Medizinprodukt handelt. Bei unseren Recherchen stießen wir bald auf Klaus Richter, der uns von Anfang an unterstützt hat. Wir waren überwältigt von seinem Vertrauensvorschuss – von da an war klar: Partnerschaftlichkeit in der Zusammenarbeit ist uns wichtiger als Marge, Zahlen, Daten, Fakten usw.
Unsere neuen Partner*innen der Periodenprodukte mussten sich auch erstmal unserem Klausibility-Test unterziehen. 😀
“Klausibility-Test” hört sich lustig an! Wie können wir uns den vorstellen?
Beim Klausibility-Test “prüfen” wir potentielle neue Partner*innen auf deren Partnerschaftlichkeit in der Zusammenarbeit.
Also ist der/die neue Partner*in kooperativ, ist er/ sie bereit neu zu denken und alte Produktionsabläufe ggf. anzupassen, um die Lieferkette nachhaltiger zu gestalten, ist die Kommunikation transparent usw.
Es muss einfach eine Bereitschaft da sein sich auf uns und unsere Mission/ Vision einzulassen ?
Was waren eure ersten Erfolge und wie haben die sich gezeigt?
Puuuh! Der erste große Erfolg war für uns definitiv, als wir die erste, richtige Kondomtüte in den Händen hielten (während des Crowdfundings hatten wir nur selbstgebastelte Prototypen, deswegen waren wir umso überraschter, als wir unser Ziel erreicht haben. Es gab noch gar kein fertiges Produkt, aber die „Crowd“ hat trotzdem an uns und unsere Idee geglaubt. Das hat uns echt überwältigt.)
Der zweite Meilenstein war der Schritt in die Profitabilität, die wir Ende 2016 erreicht haben. Wir hatten schon immer das Glück unabhängig und ohne Investoren zu sein, aber das hat uns dann nochmal zusätzliche Sicherheit gegeben und uns natürlich endlich ermöglicht unserem Ziel von 50 % Reinvest gerecht zu werden.
Wenn unsere Kund*innen Periodenartikel oder Kondome von einhorn kaufen, was unterstützen sie, abgesehen von der Bio-Qualität, noch?
Viele, viele soziale und nachhaltige Projekte. Wie eben schon gesagt, reinvestieren wir jedes Jahr 50 % unserer Gewinne. Man kann jedes Jahr in unserem Fairstainability-Report nachlesen, wohin genau das Geld fließt. Hier geht’s einmal zum aktuellen Report.
Letztes Jahr habt ihr die „REGENERATIVE RUBBER INITIATIVE“ ins Leben gerufen. Was können wir uns unter Agroforstwirtschaft vorstellen und inwiefern habt ihr damit schon erste Erfolge erzielt?
Agroforstwirtschaft bezeichnet ein landwirtschaftliches Produktionssystem, das Elemente des Ackerbaus und der Tierhaltung mit solchen der Forstwirtschaft kombiniert. Was das konkret in unserem Fall bedeutet, könnt ihr hier nachlesen.
Was bedeutet ein faires Gehalt in Thailand?
Wir würden es nicht unbedingt „faires Gehalt“ nennen, sondern eine Prämie, die wir den Bäuer*innen zahlen, der auf den Standard-Latexpreis draufgerechnet wird. Gehältern zahlt man ja nur Angestellten und das sind sie leider nicht.
Was gibt euch Energie, an euren Zielen festzuhalten und weiterzumachen?
Wir glauben einfach an das, was wir tun.
In dieser Welt gibt es so viele Baustellen und Missstände auf so vielen verschiedenen Ebenen, die endlich angegangen werden müssen. Wir hoffen, auch andere Unternehmer*innen dazu zu inspirieren, ihren Teil dazu beizutragen.
Um es mit Waldemars Worten zu sagen:
„Wir haben unseren Planeten abgefuckt, unsere Gesellschaft gespalten und unsere Demokratie in Zweifel gezogen: Es ist an der Zeit sich zu fragen, was unsere Art zu wirtschaften damit zu tun hat.“
Klingt jetzt auch nach shady Werbung machen, aber vielleicht habt ihr ja mal Lust sein Buch Unfuck the Economy zu lesen. Dort erfährt man noch einiges mehr, warum, weshalb, wieso etc. ?
Wie bereits erwähnt sind Waldemar und Philip auch in Sachen Unternehmertum ziemlich inspirierend. Dazu aber vielleicht beim nächsten Mal mehr! ?
Tags: Gesundheit, Hinter der Marke, Periode, Sexuelle Gesundheit
Writing has become a mode of expression for Nicola, a way to share her passion on wellness and sustainability topics with others. In 2018, she put it on her wishlist to publish something on the Amazingy blog. And it had to be personal – because she enjoys spreading hope through her own stories. That's how her first article about menstruation, "Letting it flow again," came about, followed by a second series of articles. She is often called upon by members of the Amazingy Team for her expertise on menstruation and mindfulness, always combined with her own experiences in a non-judgmental, loving and eye-level manner. As a sports and travel enthusiast, Nicola also has a great passion and love for nature, which is why she is enthusiastic about companies that design sustainability and product development in such a way that nature and humanity’s well-being are also taken into account.
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