Eye on Ingredients: Sodium Coco Sulfat

Ist Sodium Coco Sulfat ein Inhaltsstoff, den du in deinen Produkten haben möchtest?

Uns ist klar, dass Inhaltsstoffe und Etiketten oft schwer zu entziffern sind. Deshalb haben diese Rubrik ins Leben gerufen, in der wir uns einigen umstrittenen Inhaltsstoffen widmen. Unser Ziel ist es, gesunde Haut, einen gesunden Lebensstil und eine gesunde Welt zu unterstützen. Der erste Schritt besteht für uns darin, euch zu informieren um somit bewussten Konsum zu fördern; Denn sich selbst wertzuschätzen heißt, genau zu wissen, womit man seinem Körper nährt – innerlich sowie äußerlich.

Denke daran, wenn du eine Liste mit Inhaltsstoffe liest:

  1. Der Hauptinhaltsstoff steht immer an erster Stelle, danach wird in absteigenden Mengen aufgezählt.
  2. Falls es sich wie ein Chemie-Experiment anhört, ist es sehr wahrscheinlich nicht gut für dich.
  3. Als Faustregel gilt, je weniger Zutaten, umso besser.

Sodium Coco Sulfat

Synonyme: Monococo Alkyl Ester, Natriumsalz

Ich bin über diesen Inhaltsstoff gestolpert, als ich die Rückseite meiner Shampooflasche studierte. Es war der zweite Inhaltsstoff auf der Liste und das bei einem Produkt von einer angeblichen Naturkosmetikmarke. Ich war verwirrt — Sodium Coco Sulfat – das klingt doch verdächtig ähnlich wie Sodium Lauryl Sulfat, und diese synthetische Verbindung sollte man meiden, wie viele von euch vielleicht schon wissen. Die Frage war also, ob “coco” anstelle des “lauryl” das Produkt für mich wirklich besser macht?

Was ist das?

Sodium Coco Sulfat (SCS) und Sodium Lauryl Sulfat (SLS) sind beides synthetische Waschsubstanzen und chemisch dahin gehend verändert, natürliche Waschsubstanzen wie Seife zu imitieren. Beide Inhaltsstoffe kommen wegen ihrer starken Reinigungskraft und Schaumentwicklung zu Einsatz und sind in fast allen schäumenden Produkten wie Shampoo, Duschgel oder Zahnpasta zu finden.

Was ist der Unterschied?

Und zwar ist es so: SCS enthält SLS. Der Unterschied ist wirklich minimal. Der Herstellungsprozess von SLS involviert eine chemische Reaktion, bei der eine einzelne Fettsäure aus entweder Mineralöl, Kokosöl oder Palmöl isoliert wird. SCS hingegen wird aus einer Mischung verschiedener Fettsäuren aus Kokosöl deriviert. Und obwohl wir alle Kokosöl lieben, die chemischen Derivate sind nicht mehr natürlich. Die SCS-Fettsäure-Mischung enthält immer auch SLS, über die Mengenverhältnisse schweigen sich die Hersteller jedoch aus.

Welchen Effekt hat SCS?

Aufgrund der starken Reinigungskraft wird der Haut die natürlichen Öle entzogen. Das ist auch der Grund, warum SLS oft Hautirritationen hervorruft und andere Hauterkrankungen verschlimmern kann. Vor allem sehr empfindliche Hauttypen reagieren auf diese Verbindung.

Da SCS auch SLS enthält, sind die gleichen Symptome zu erwarten. Allerdings liegen bisher kaum Studien zu SCS vor, daher ist es schwer zu sagen, ob es die Haut in gleichem Maße wie SLS irritiert. Laut der Environmental Working Group’s Skin Deep Database, ist SLS bedenklich für Haut und Augen, irritiert die Lungen und belastet die Organe.

Das Urteil

Es bedarf mehr Untersuchungen, ob auch Sodium Coco Sulfat signifikante Nebenwirkungen hat. Wir wissen nur, dass es sich um einen synthetischen Stoff handelt, der in Körperpflegeprodukten zum Einsatz kommt und zum Teil Sodium Lauryl Sulfat enthält. Es substituiert SLS, kann aber ebenfalls Hautirritationen hervorrufen. Empfindliche Hauttypen sollten Produkte mit SCS daher ebenso mit Vorsicht verwenden. Hoffentlich werden mehr Untersuchungen angestoßen, wenn sich mehr Konsumenten mit den Inhaltsstoffen auseinandersetzen und Interesse an Zusammensetzungen und Wirkungsweisen zeigen.


Wenn dir dieser Artikel gefallen hat, wie wäre es mit einem Update per Email wenn es wieder etwas neues in unserem Magazin gibt? Abonniere hier unseren Newsletter!
Subscribe
Notify of
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments...
0
We would love to hear your thoughts ♡x
()
x