In dieser Serie dreht sich alles um weitverbreitete, aber nicht immer unbedenkliche Inhaltsstoffe in diversen Produkten. Wir vom Amazingy Magazine möchten unser fundiertes Wissen teilen, sodass auch ihr die oft kryptischen Zutatenlisten auf Lebensmitteln und Kosmetikprodukten versteht. Ein bewusstes Konsumverhalten und das Verständnis dafür, was wir unseren Körpern innerlich und äußerlich zuführen, ist unserer Meinung nach der erste Schritt zu einem gesunden Lebensstil – und ein Akt der Selbstliebe.
Synonym(e): Parfum, Aroma
Shampoo, Waschmittel, Parfum, Lufterfrischer und Kerzen … alle haben sie etwas gemeinsam: sie enthalten Duftstoffe. Und während es natürliche Duftstoffe gibt, sind die meisten Düfte eine synthetische Mischung verschiedener Chemikalien. Einige davon haben besorgniserregende bis gefährliche Nebenwirkungen.
Duftstoffe kommen überall zum Einsatz. Nicht nur zu Hause oder in unseren Pflegeprodukten, auch im Büro, in Schulen, Krankenhäusern oder öffentlichen Verkehrsmitteln sind wir freiwillig oder unfreiwillig Duftstoffen ausgesetzt.
Über 2500 chemische Inhaltsstoffe kommen bei der Herstellung von Duftstoffen zum Einsatz. Jeder einzelne Duftstoff ist eine Komposition aus mehreren Hundert dieser chemischen Inhaltsstoffen. Es gibt Studien, die behaupten, dass Duftstoffe so schädlich wie das Passivrauchen seien1. Es ist natürlich nicht der Geruch, der Schaden anrichtet, sondern die enthaltenen billigen Petrochemikalien und deren Eigenschaften, die potentiell Schaden anrichten.
Ebenfalls besorgniserregend ist die Tatsache, dass in vielen Duftkompositionen auch Phthalate zum Einsatz kommen, die Düfte länger haltbar machen. Phthalate sind eine Gruppe von Chemikalien, die in der EU als potentielle endokrine Disruptoren gelistet sind.
Die EU Kommisson erklärt dass2:
„Endokrine Disruptoren in das natürliche Hormonsystem eingreifen, gesundheitliche Effekte können lanfgfristig oder erst als Spätfolgen auftreten. Der Einfluss von endokrinen Disruptoren auf den Uterus kann zu lebenslange Schäden und somit Konsequenzen für die nächste Generation führen.“
Es gibt zwar keine Diagnose für Duftempfindlichkeit, viele Symptome sprechen jedoch dafür, dass Duft- und Parfumstoffe allergische Reaktionen hervorrufen können. Husten, Niesen, Halskratzen, asthmatische Anfälle, Migräne und Übelkeit sind keine ungewöhnlichen Reaktionen.Duftstoffe in Pflegeprodukten und Kosmetika können zudem Haut und Augen reizen. Und das betrifft mehr Leute als vielleicht vermutet. Daher gibt es mittlerweile Arbeitsplätze, Schulen und Krankenhäuser, in denen eine parfumfreie Politik durchgesetzt wird. Es wird darum gebeten, keine parfümierten Produkte zu verwenden.
Auch wenn man nicht in der Lage ist, alle duftenden Chemikalien in der Umgebung zu vermeiden so hat der Konsument doch die Wahl. Das Etikett mit den Inhaltsstoffen zu lesen und Produkte mit “fragrance” oder “parfum” auf der Liste zu vermeiden, ist ein Anfang. Die eigene Kaufkraft ist immer auch die eigene Stimme. Je mehr Leute parfumfreie Produkte kaufen, umso stärker muss sich die Kosmetikindustrie in Bezug auf Duftstoffe und Parfum anpassen.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel wurde ursprünglich im August 2017 veröffentlicht und im November 2019 aktualisiert.
Tags: Augen auf bei Inhaltsstoffen, Bewusster Verbraucher, Detox, Gesundheit, Sichere Kosmetika, Umwelt
Alana Bonnenann ist ausgebildete (BSc Naturopathy) Ernährungswissenschaftlerin und Heilpraktikerin und derzeit Gesundheitsredakteurin beim Amazingy-Magazine. Alana versteht Essen als Medizin, auch die Hautgesundheit lässt sich durch Ernährung verbessern. Ihre Arbeit hat bereits viele zu einer gesunden und selbstbewussten Lebenseinstellung inspiriert.
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