Rohan Michael Hoole und Isabel Kücke vom Berliner Fashion-Label HUND HUND haben ein Herz für Hunde, die Umwelt und stylische Eco-Fashion. Die nachhaltige Marke steht für minimalistische Kleidung, die mit einem modernen und cleanen Unisex-Vibe daher kommt. Optisch überzeugt die Kollektion durch Premium-Stoffe, wie Kaschmir, Seide, Leinen oder Modal, die zu klaren Silhouetten mit Twist verarbeitet werden. Vom Stil hält die Kollektion dem Vergleich mit COS locker stand.
Was sich aber erst auf den zweiten Blick erschließt: Bei HUND HUND wird radikale Preistransparenz betrieben. Die kompletten Produktionskosten werden offen gelegt. Außerdem sind die Materialien fairtrade und zu etwa 70% handelt es sich sogar um Restbeständen von anderen Herstellern. Dadurch bleiben die Kleidungsstücke trotz Luxusqualität erschwinglich. Statt der üblichen x-fachen Preisaufschläge, steht bei HUND HUND nur etwa das Doppelte auf dem Preistag. Daher gibt es ein T-Shirt schon ab 29 EUR. Wie das geht?
Eingespart werden Ausgaben für Zwischenhändler, komplexe Transportwege und hohe Mietkosten für ein Ladengeschäft. Alle Teile werden in Europa produziert (Spanien, Portugal, Litauen) und bisher investieren die beiden Gründer ihre eigene Arbeitskraft in alle Arbeitsbereiche von Design, über PR, Marketing und bis hin zum stylischen Onlineshop – alles passiert unabhängig und eigenständig. Und dafür, dass sich das Label erst im Juli 2016 gegründet hat, gewinnt man sofort den Eindruck von durchdachter Professionalität.
Während die Modedesignerin Isabel Kücke die Kollektionen entwirft, ist Rohan Michael Hoole, ehemaliger Fashion-Filmemacher (u.a. für GQ und Vogue), besonders von seinem eigenen Nachhaltigkeitsanspruch motiviert.
Mit ihrer Mode wollen die beiden Gründer von HUND HUND die Konsumenten wachrütteln. Nicht nur sei die Fashion-Industrie (nach der Öl und Gas-Industrie) der zweitgrößte Umweltverschmutzer, sondern die Branche ist so stark gewachsen, dass jede zweite arbeitende Person, direkt (bspw. Näher, Designer, Verkäufer) oder indirekt (bspw. Zulieferer, Dienstleister) für die Fashion-Industrie arbeite. Da die meisten Herstellungsprozesse unsichtbar bleiben, gebe es laut Hoole aber einen „disconnect“: Wie und unter welchen Anstrengungen und Bedingungen kommen die Kleider aus der Fabrik in den Laden? So richtig wissen das die meisten Konsumenten immer noch nicht. Deswegen sei die Fast Fashion Industrie auch so schädlich („harmful“), gibt der Firmengründer zu bedenken.
Den Bezug zu den realen Kosten, zu fairen Arbeitsbedingungen und der Wertigkeit der Materialien – den will HUND HUND wieder herstellen. Alle Preise von Material, über Verpackung, Arbeitskraft und Steuerabgaben sind en détail nachvollziehbar, jeder soll genau wissen, wofür er sein Geld ausgibt. Und wie schon erwähnt, sind die Preise nicht exorbitant hoch. Denn „nachhaltige Mode sollte nicht nur für ein paar wenige Privilegierte („privileged few“) zugänglich sein, sondern eben auch für den Normalverdiener, das macht Hoole ganz deutlich.
Viele Gedanken machen sich Isabel und Rohan auch über die Verpackung und den Versand. Im Kiez wird per Hand zugestellt, Retouren-Label gibt es nicht. Für eventuelle Rücksendungen sind die Kunden von HUND HUND selbst verantwortlich, dadurch wird automatisch bewusster eingekauft. Das Prinzip „kostenloser Versand & kostenlose Retouren“ vieler Online-Händler hat das Online-Shopping zwar bequemer, aber ganz sicher nicht nachhaltiger gemacht.
Natürlich ist irgendwann auch die Eröffnung von einem offline Store geplant, denn besonders Qualität und Haptik der tollen Materialien macht die Kollektion von HUND HUND so besonders. „Wir bevorzugen beispielsweise Tencel (eine aus Cellulose hergstellte Regeneratfaser). Der Stoff ist leicht, sehr trageangenehm auf der Haut und in der Herstellung weit weniger umweltbelastend als der wasserfressende Anbau von Bio-Baumwolle“, erzählt Isabel.
Die neue Kollektion umfasst etwa 100 neue Teile, manche Styles wird es in verschiedenen Farben geben und ist pünktlich zum Frühlingsbeginn im Onlineshop von HUND HUND erhältlich.
Tags: Mode, Mode ohne schlechtes Gewissen
Ruth is a friend to all walks of life and a language nerd. She studied linguistics and worked as a journalist, editor and translator. You'll find her geared up in regular 80's outfits, with her camera swung around her neck or hot on the keyboard translating. She seeks out true beauty amongst the mundane and finds nothing sexier than someone with good grammar.
Auf das Herz hören Als ich in die vorzeitige Menopause…
Ich habe mich immer für jemanden gehalten, der seine Emotionen…
Leahlani Skincare ist nach wie vor eine der beliebtesten Marken…