Letting it flow again — wie ich meine Periode wieder fließen ließ

Aufgrund einer hormonellen Disbalance, blieb meine Periode für ungefähr zwei Jahre aus. Es hat mich zu Beginn nicht gestört, dennoch hatte es einen Einfluss auf meine Gesundheit. Als ich verstanden habe, dass Müdigkeit und meine aus der Balance geratene Haut Symptome der ausbleibenden Periode waren, fing ich an, mich darum zu kümmern. Nach zwei Jahren Behandlung bekam ich meine Periode zurück. Da ich mittlerweile aus Gesprächen weiß, dass es mehrere Leuten gibt, den es ähnlich geht, habe ich entschieden, diesen Artikel zu schreiben.

Und so möchte ich diesen Artikel den Leuten widmen, die mit ähnlichen Schwierigkeiten kämpfen. Dieser Artikel ist ein kleiner Ausschnitt der Selbstheilung. Ich hoffe, dass er dir Anhaltspunkte bieten kann, damit es dir bald besser geht.

Wie es früher war…



Beginn der Periode:

Seit meine Periode mit ca. 16 Jahren einsetzte, war sie unregelmäßig. Alle drei oder sechs Monate war die Regel. Daher war ich zu Beginn, als meine Periode 2016 ausblieb, nicht verwundert.

Mein Lifestyle:

Ich war schon immer sportlich und für Aktivitäten zu begeistern, ich esse gesund und reise gerne. Entspannung im Alltag plante ich eher nicht mit ein.



Meine Haut:

Zu dem Zeitpunkt, als meine Periode 2016 ausblieb, spielte meine Haut schon mehrere Jahre verrückt. Versuche das Hautbild zu verbessern waren bis dahin nur von kurzer Dauer.

Ich fing an, mehr Sport zu treiben und achtete ganz genau auf meine Ernährung. Ciao, Freude! Hi, schlechtes Gewissen! Außerdem ließ ich mich von verschiedensten Ratgebern verwirren.

Der Gang zum Gynäkologen:

Beim Gang zum Gynäkologen wurde mir immer wieder nahegelegt, dass ich aufgrund der ausbleibenden Periode ein erhöhtes Risiko auf Osteoporose habe und ich lieber ein paar Kilos zunehmen sollte, damit die Periode wiederkommt.

Kein leicht umsetzbarer Tipp, denn zunehmen war für mich noch nie leicht. Selbst mit den zahlreichen Schokoriegeln, die mir meine Schwester mitgebracht hat. Weitere Tipps wurden mir dort leider nicht mitgegeben. Da mir der Gang zum Gynäkologen keine Hilfe war, ging ich ungefähr zwei Jahre nicht mehr hin. Außerdem kam hinzu, dass ich zu dem Zeitpunkt die Ratschläge und Aussagen als Vorwurf aufnahm.

Ich verstand zu dem Zeitpunkt bereits, dass ich irgendetwas falsch machte und ich die Verantwortung für die ausbleibende Periode trug. Nur leider wurde vergessen, dass ich in einer Gesellschaft aufgewachsen bin, in der mein Lebensstil, der mich krank gemacht hat, mir beigebracht wurde. Und eins war klar: Um etwas zu verändern, brauchte ich mehr Hilfe, auch etwas, was ich mir zuerst eingestehen musste.

Als ich letztendlich zur Vernunft gekommen bin und wenigsten für einen Abstrich und Check-up wieder zum Gynäkologen ging, erlaubte ich mir auch meine*n Gynäkologin*en zu wechseln, wenn ich mich nicht wohlgefühlt habe.

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Enter the Stage: FEMNA

Durch die damalige Zusammenarbeit zwischen Amazingy und FEMNA, die im Frühling 2018 anfing, nahm meine Reise neue Fahrt auf. FEMNA ist ein Berliner Unternehmen, das 2016 von Maxie Matthiessen und Emily J. Casey gründeten wurde. Ihr Ziel ist es, mit ihren Produkten Leuten einen natürlichen Ausweg aus Menstruationsbeschwerden zu bieten. Darüber hinaus leistet das Team ganz tolle Aufklärungsarbeit.

Ich verfasste eine E–mail mit meinem Anliegen und bekam kurze Zeit später eine Antwort von Emily, sie leitete mich an Hannah Pehlgrimm weiter. Hannah ist Heilpraktikerin für Frauenheilkunde und führte zu dem Zeitpunkt noch ihre eigene Praxis.


Die Behandlung



Wir starteten im Herbst 2018 und obwohl der Fokus unserer Sessions auf meinem Hautbild lag, hat mir Hannah immer wieder erklärt, dass es einen Zusammenhang zwischen meiner Haut, meiner einsetzenden Müdigkeit und Trägheit gibt – und dies war tatsächlich meine ausbleibende Periode. Das wollte ich unbedingt in den Griff bekommen.

Die Behandlung bestand aus einer Mischung aus Kräutertees, aus heimischen Kräutern, Tinkturen (hoch konzentrierte Kräuterauszüge), Globuli sowie emotionaler Arbeit. Nach jeder Sitzung hatte ich die Möglichkeit, mich für Tee oder Tinktur zu entscheiden.

Zu Beginn entschied ich mich dafür, mit einer Teemischungen anzufangen. Ich bereitete mir 3x täglich den Tee zu und bekam zusätzlich die Hausaufgabe, mehr Ruhe im Alltag einzuplanen, das fiel mir gar nicht so leicht neben Arbeit, Freunden und Hobbys.



Am Anfang:

Ich fing an, mir in meiner Mittagspause 10 – 15 Minuten zum Meditieren zu nehmen, manchmal nahm ich meine ArbeitskollegInnen gleich mit. Hatte ich keine Lust aufs Meditieren, machte ich einen Mittagsschlaf. Auch die täglichen Teezeiten verschafften mir kleine Pausen. Wenn ich mal sehr müde war, musste ich lernen, Veranstaltungen, Verabredungen oder Sport abzusagen.

Mein Körper reagierte sehr gut auf die Behandlung. Ich merkte zusätzlich, wie mich die Behandlung auch emotional forderte. Ein Beispiel ist das Gefühl der Wut: Die kam im Laufe der Zeit plötzlich auf und anstatt sie zu unterdrücken, habe ich gelernt, diese anzunehmen und ihr genauso viel Platz in meinem emotionalen Haushalt zu geben, wie ich das z. B. mit der Freude handhabe. Ich war überrascht zu erkennen, inwieweit mich dieser ganz simple Prozess, die ‚negativen‘ Emotionen einfach anzunehmen, gesundheitlich und emotional erleichtert.

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Erster Erfolg:

Nach weniger als einem Jahr im Sommer 2019, bekam ich das erste Mal meine Periode wieder. Leider waren meine Hormone noch nicht stark genug ausgeprägt und so blieb sie nach einer Blasenentzündung für knapp ein Jahr wieder aus. Zu dem Zeitpunkt hatte ich bereits mehr Selbstsicherheit, ein verbessertes Hautbild, mehr Energie und die Nase voll vom erfolglosen Versuch, konstant eine Periode zu bekommen. Ich nahm eine Pause zum Durchatmen!

Kleine Auszeit:

Ein halbes Jahr später brachte Hannah ihr Buch Period. – Dein Zyklus heraus, was ich als Einstieg nutzte, mich dem „Projekt Periode“ wieder zu widmen. Im letzten Kapitel beschreibt Hannah, welche Auswirkung eine ausbleibende Periode auf den Körper hat, worin ich mich 100%–ig wiedergefunden habe.

Zwar hat mir meine Gynäkologinnen gesagt, dass das Fehlen meiner Periode gesundheitliche Auswirkungen hat, jedoch war ich da noch nicht soweit es anzunehmen.

„Period. – Dein Zyklus“ von Hannah Pehlgrimm



Erneuter Versuch:

In ihrem Buch empfiehlt Hannah das sogenannte „Seed-Cycling“, es unterstützt die Hormonproduktion in den unterschiedlichen Zyklus-Hälften: Östrogen in der ersten und Progesteron in der zweiten Hälfte.

  • 1. Hälfte: Täglich 1 Tl Kürbiskerne und 1 Tl Leinsamen
  • 2. Hälfte: Täglich 1 Tl Sesamsamen und 1 Tl Sonnenblumenkerne

Nach einem Zyklus Seed-Cycling, Spaziergängen, Ruhe im Alltag und ein wenig Ausdauersport zeigte sich der Erfolg. Im Sommer 2020 hieß ich meine Periode erneut willkommen!

Letzter Schritt:

Wir führten einen Hormontest durch, um uns ein Bild von meinem Hormonhaushalt zu verschaffen. Es kam heraus, dass mein Körper eine zu geringe Menge an Progesteron und eine erhöhte Menge Testosteron produziert. Daraufhin entschieden wir, uns meinen Progesteronspiegel mit Globuli zu unterstützen. Die nehme ich nun in der zweiten Zyklushälfte ein.

Seitdem habe ich meine Periode jeden Monat und natürlich habe ich noch immer etwas Sorge, dass sie plötzlich wieder ausbleibt, davon versuche ich mich allerdings weitestgehend zu lösen und freue mich auf jeden Monat, wenn sie wieder kommt, denn für mich ist sie mittlerweile ein Zeichen der Vitalität.


Meine Tipps:

  • HORMONTEST – fragt zu Beginn der Behandlung, ob ihr einen Hormontest machen könnt. So erhaltet ihr einen direkten Einblick in euren Hormonhaushalt, womit die Therapie zielgerichtet entworfen werden kann.

  • RUHEORT – ich suchte mir einen Ort in meinem Fall im Park, an dem ich zur Ruhe kam. Dort lese, meditierte oder tue ich nichts. Diesen Ort kennt niemand. Meine geheime Ruheoase ?

  • BUCH – Selbstmitgefühl von Kerstin Neff. Sie schreibt in ihrem Buch über die heilsame Wirkung von Selbstmitgefühl, belegt diese mit Studien und Selbsterfahrungsberichten. Außerdem enthält das Buch Übungsaufgaben, mit denen du die Theorie gleich umsetzen kannst.

    Mein Takeaway: Ein netten, verständnis- und liebevollen Umgang mit mir selbst. Liebevoll sein … wenn mir etwas nicht gelingt und bekomme ich das nicht hin, lieb sein! ♡


Bilder von @didssph und @syn__thesis



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