Vielleicht war es dir bisher nicht bewusst und meine kleine Einleitung macht dich womöglich paranoid. Manchmal ist es jedoch gut, sich mit Dingen zu beschäftigen, die einem Angst machen – um dann zur Tat zu schreiten! Die Luft in den Räumen, in denen wir uns aufhalten, ist oft schmutziger als die Luft draußen – sogar, wenn du neben einer vielbefahrenen Straße wohnst. Denk’ mal darüber nach und atme tief ein (denn dreckige Luft ist immernoch besser als gar keine Luft).
Früher dachte ich immer, Waldorf-artige Schulen, die mit natürlichen Materialien wie Holz und Wolle arbeiten, seien schlicht dominiert von alten Hippies, die etwas überempfindlich auf die Moderne reagieren. Seit ich mehr über Luftqualität gelernt habe, wird mir langsam klar, dass diese Waldorfer gar nicht so falsch liegen. Reinigungsprodukte, Möbel, Färbemittel, Heizungs- und Kühlungssysteme (die manchmal zu Schimmelbildung führen), Rauchen, angebranntes Essen, ausgepustete Kerzen… die Liste von Dingen, die unbemerkt unsere Raumluft verschmutzen, ist lang. Viele Dinge und Oberflächen in unseren Räumen verschmutzen konstant unser Zuhause. Das Ergebnis: Ein trockener Hals, Atemwegserkrankung, Verschlechterung von Asthma-Symptomen und anderen Aspekten unserer Gesundheit.
Moderne oder sanierte Gebäude sind oft luftdicht verschlossen, damit keine kalte Luft ins Innere kriechen kann. Zuerst hört sich das positiv an – weniger Heizungskosten sind etwas Gutes, oder? Wir lieben ein gemütliches, warmes Zuhause. Aber die Frischluft, die alte Fenster ins Innere gelassen haben, war eigentlich nicht schlecht: Eine konstante Brise ist besser für unsere Lungen und die Luftzirkulation in unserem Zuhause – denn so nisten sich keine Pilze ein.
Zunächst: Fenster auf! Draußen ist die Luft morgens am besten, weil nachts generell weniger Verkehr ist und viele Bäume bei Dunkelheit Sauerstoff ausstoßen. Wenn ich aufwache, mache ich in der Küche und im Wohnzimmer die Fenster auf, während ich dusche und mich anschließend in einem anderen Teil der Wohnung anziehe. Die meisten Räume brauchen mindestens zehn Minuten, um komplett durchgelüftet zu sein. Wenn alle Familienmitglieder im Bad fertig sind (das kann lange dauern, um ehrlich zu sein) öffnen wir die Fenster, um die Feuchtigkeit aus dem Badezimmer zu lassen. Kann die Feuchtigkeit im Bad nicht entweichen, können sich Pilze und Schimmel am Fensterbrett und an den Wänden festsetzen – unschön und ungesund, denn Schimmel kann Lungenprobleme, Erschöpfungsgefühle und Krankheiten wie etwa das Sick-Building-Syndrom verursachen.
Wenn ich ins Büro komme, fällt mir oft zuerst die abgestandene Luft auf. Also öffne ich Türen und Fenster auf Durchzug – und zwar so lange, wie meine Kollegen und ich es aushalten. Das wiederhole ich mehrmals am Tag. Das sorgt dafür, dass es uns leichter fällt, uns zu konzentrieren und bekämpft das Tief, das wir alle aus Situationen kennen, in denen wir uns über lange Zeit in einem Raum mit vielen Menschen befinden.
Titelbild: Carson Arias
Tags: Gesundheit, Umwelt
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