In dieser Kolumne dreht sich alles um weitverbreitete, aber nicht immer unbedenkliche Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten. Wir vom Amazingy Magazine möchten unser fundiertes Wissen teilen, sodass auch ihr die oft kryptischen auf Lebensmitteln und Kosmetikprodukten versteht. Ein bewusstes Konsumverhalten und das Verständnis dafür, was wir unseren Körpern innerlich und äußerlich zuführen, ist unserer Meinung nach der erste Schritt zu einem gesunden Lebensstil – und ein Akt der Selbstliebe.
Das solltet ihr immer beachten, wenn ihr euch die Liste der Inhaltsstoffe anseht:
Mikroplastik – was jede Art von kleinen, soliden Plastikpartikeln beschreibt die in Pflegeprodukten zu finden sind – dürfte vielen von euch ein Begriff sein. Seit einigen Jahren wird die Verwendung von Mikroplastik in Kosmetikprodukten kritisiert.
Um Mikroplastik in bestimmten Produkten zu verbergen, werden in der Kosmetikindustrie teilweise obskure Namen dafür verwendet. In der Regel wird nur Polyethylen (PE) als Mikroplastik anerkannt. Doch auch Polypropylen (PP), Polyethylenterephtalat (PET), Nylon-12, Acrylate Crosspolymer (ACS) oder Polystyrene (PS) sind zuhauf in Peeling, Duschgel und Foundation zu finden. Das Argument, diese Inhaltsstoffe seien effektiv und günstig, scheint nicht ausschlaggebend zu sein. Denn es gibt sie, die günstigen Alternativen, die in der Biobranche verbreitet sind. Selbst in Zahnpasten wird mittlerweile auf abrasive Plastikpartikel verzichtet und stattdessen sanftere und umweltschonende Silikate gesetzt.
Die Problematik mit Mikroplastik (auch als “Mikroperlen“ bezeichnet) ist, dass es zwar nicht direkt die Gesundheit deiner Haut und deines Körpers betrifft, sondern schlechte Auswirkungen auf die Umwelt hat.
So sieht’s aus: die kleinen Plastikpartikel haben nur einen äußerst kurzen tatsächlichen Hautkontakt. Direkt nach Verwendung werden diese nämlich den Abfluss herunter gespült und landen als sekundäre Mikroplastik im Meer und in den Bäuchen von Fischen und Möwen (und letztendlich auf unseren Tellern und wieder in unseren Körpern).
Auch das deutsche Bundesumweltamt warnt (aber verbietet nicht) vor den Risiken für Umwelt und Gewässer. Viele Kosmetikhersteller (darunter Unilever, L’Oréal und Johnson & Johnson) haben sich freiwillig dazu verpflichtet, ab 2014 auf Mikroplastik zu verzichten. Dieses Versprechen wurde nun vom BUND sowie dem Startup-Unternehmen Codecheck in einer umfassenden Studie überprüft. Mit dem erschreckenden Ergebnis, dass sich viele Hersteller leider nicht an ihr eigenes Versprechen halten und trotzdem Mikroplastik als Inhaltsstoff verwenden.
Das Urteil wurde von Franziska Grammes inspiriert, die ein Profi in Sachen Mikroplastik ist und Managerin bei Codecheck.
Das Verbot von Mikroplastik in Kosmetikartikeln ist vielleicht der erste Schritt den wir brauchen, um unsere Umwelt zu schützen. Grundsätzlich sollte natürlich das ganze Konzept von Plastik überdacht werden, vor allem im alltäglichen Gebrauch.
Mikroplastik kann leicht durch andere, natürliche Komponenten wie Sand, Salz, Mais, zerkleinerten Samen oder auch Zellulose ersetzt werden. Als Gesellschaft – und als globale Gemeinschaft – müssen wir anfangen zu erkennen, dass wir die Fähigkeit zur Veränderung haben. Dass wir die Menge an Müll die wir produzieren zumindest um die Hälfte reduzieren können. Dies können wir durch kleine Unterschiede schaffen, wie z.B. indem wir Zusatzstoffe vermeiden die schädlich für uns und giftig für die Umwelt sind.
Wenn du gerne mehr über den Effekt von Plastikmüll in unseren Meeren lernen möchtest, kann ich dir nur wärmstens empfehlen die Dokumentationen Plastic Planet und Addicted to Plastic anzuschauen. So kannst du vielleicht etwas umweltfreundliches deinem Netflix & Chill hinzuzufügen? 😉
Tags: Gesundheit, Mikroplastik, Umwelt
Ruth is a friend to all walks of life and a language nerd. She studied linguistics and worked as a journalist, editor and translator. You'll find her geared up in regular 80's outfits, with her camera swung around her neck or hot on the keyboard translating. She seeks out true beauty amongst the mundane and finds nothing sexier than someone with good grammar.
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Die Kosmetika die hier von Franziska Grammes empfohlen werden, sind viel zu teuer. Der Verbraucher kann nur kritisch kaufen und die Umwelt schonen wenn es nicht um den Preis geht. Wie bei vielen anderen Sachen auch sind die “guten” Produkte eben nicht gut für den Verbraucher -weil zu teuer. Ein Shampoo 24 Euro … was soll man dazu sagen. Umwelt- und gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe gehören generell verboten. Das ist nicht Sache des Verbrauchers. Es kann eben leider nicht jeder durch sein Kaufverhalten Dinge ändern das geht nur über den Preis oder die Staatsmacht.
Über Mikroplastik habe ich kürzlich auch noch einen Artikel geschrieben. Ich finde, das ist wirklich ein wichtiges und von vielen unterschätztes Thema. Um so wichtiger, es immer wieder aufzugreifen und zu sensibilisieren. Ich kaufe jedenfalls keine Produkte mehr, die Mikroplastik enthalten. Ansonsten versuche ich Plastikmüll zu vermeiden, indem ich z.B. Obst & Gemüse lose einkaufe und sowieso immer einen Stoffbeutel dabei habe.
LG Michaela