In dieser Serie dreht sich alles um weitverbreitete, aber nicht immer unbedenkliche Inhaltsstoffe in diversen Produkten. Wir vom Amazingy Magazine möchten unser fundiertes Wissen teilen, sodass auch ihr die oft kryptischen Zutatenlisten auf Lebensmitteln und Kosmetikprodukten versteht. Ein bewusstes Konsumverhalten und das Verständnis dafür, was wir unseren Körpern innerlich und äußerlich zuführen, ist unserer Meinung nach der erste Schritt zu einem gesunden Lebensstil – und ein Akt der Selbstliebe.
Dieses Mal beschäftigen wir uns mit dem Inhaltsstoffe Karmin und es wird ein bisschen eklig.
Gebräuchlich sind auch die Bezeichnungen Cochenille, Karmesin, Scharlachrot, E 120, CI75470 oder C.I. 75470 (nur ein Roboter kann sich all diese Namen merken). Karmin ist ein knallroter Farbstoff, bestehend aus den Calcium- und Aluminiumsalzen der Karminsäure. Gewonnen wird dieser aus getrockneten Schildläusen. Ich habe euch gewarnt, gruselig oder? Der Farbstoff wird in vielen Kosmetikprodukten verwendet, allen voran in verführerisch roten Lippenstiften. Auch in Lebensmitteln, Säften, Süßigkeiten und im köstlichen Campari ist Karmin zu finden.
Den organischen Farbstoff gibt es schon sehr lange. Das Wort Karmin stammt von dem arabischen Wort carmir abgeleitet und bedeutet rot. Während es in Europa erst seit dem 16. Jahrhundert bekannt ist, wurde es bereits von den Azteken dazu benutzt, ihre Kleidung leuchtend rot zu färben. Kurz nach der Entdeckung durch die Europäer wurde die Farbe zu einer gut gehandelten Ware. Heute wird Karmin größtenteils in Peru und auf den Kanarischen Inseln hergestellt, dort haben die Coccoidea ihr bevorzugtes Habitat.
Getrocknete Schildläuse (vor allem Coccoidea) werden gemahlen und dann in Ammoniak gekocht. Nach einigen chemischen Zwischenschritten wird das trockene Pigment gewonnen. Manchmal, wenn eine Nuance mit Lila-Note gewünscht wird, fügen die Hersteller etwas Zitrone hinzu.
Die Verwendung von Karmin in Kosmetikprodukten stellt kein wirkliches Gesundheitsrisiko, abgesehen von möglichen allergischen Reaktionen, dar. Diejenigen, die unter einer Allergie leiden, stellt der Inhaltsstoff ein Risiko mit Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock dar. Allerdings ist diese Allergie sehr selten und auch die EWG (Environmental Working Group) stuft Karmin auf dem niedrigsten Level ihrer Risiko-Skala ein. Für Vegetarier und Veganer stellt die Verwendung von Karmin jedoch ein Dilemma dar. Denn wenn du ganz und gar auf tierische Produkte verzichten möchtest, bezieht das auch Karmin mit ein.
Tags: Gesundheit, Umwelt
Emma Stern is an American expat who, 5 years ago, fell in love with the city of Berlin and hasn't been able to stay away ever since. A writer and English editor for the Amazingy magazine, Emma's other interests include film, surrealism, avocados, and barefeet. Emma finds herself in perfect harmony with Amazingy's ethos, as a sustainable lifestyle is at the core of her values. She aims to spread her love for life and art through her quirky writing and upbeat attitude.
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