Sommer ist wunderbar, leider aber auch die bevorzugte Saison für alle möglichen Kribbel-Krabbeltierchen. Diese Armee von Insekten beißt, sticht, kratzt und bringt den Juckreiz. Selbst diejenigen, die ausschließlich natürliche Hautpflege und Gesundheitsprodukte verwenden, sind manchmal versucht, die extra starken Geschütze aufzufahren. Doch bevor ihr zum DEET greift, solltet ihr wissen, dass es durchaus die Alternative insektenfrei UND giftfrei gibt.
Seit den 1950er Jahren sind DEET und Picaridin die gängigen Wirkstoffe in synthetischen Insektenabwehrmitteln, die für den herkömmlichen Markt produziert werden. Die Inhaltsstoffe sind billig, leicht herzustellen und effektiv. Allerdings ist es fraglich, ob diese chemischen Substanzen gesundheitlich unbedenklich sind. Eines vorab: Der Gebrauch von synthetischen Insektenschutzmitteln wie beispielsweise DEET ist in jedem Fall gesünder als Infektionen mit Malaria, Gelbfieber oder einer anderen gefährlichen Krankheit, die in vor allem in den Tropen von Mücken übertragen werden. Wer sich in einer Risiko-Region aufhält, sollte unbedingt mit einem Spezialisten Rücksprache halten, bevor zu alternativen Insektenschutzmitteln gegriffen wird.
In unseren gemäßigten und weniger tropischen Regionen ist der Einsatz von DEET möglicherweise einfach zu viel des “Guten”. Außerdem gibt es Belege, dass ein übermäßiger Einsatz von DEET zu “Beeinträchtigungen der Hirnfunktionen führen kann, resultierend in Problemen bei der Muskelkoordination, Muskelschwäche, Problemen beim Laufen und bis hin zu Gedächtnisverlust.” Wenn ihr also das nächste Mal einen Camping-Ausflug in eine Region plant, in der ihr euch keine Sorgen über das West-Nil-Virurs machen, dann probiert ein natürliches Insektenschutzmittel aus.
Die beste Methode, um Krabbeltiere fernzuhalten, ist der Einsatz von essentiellen Ölen, allen voran Zitroneneukalyptusöl. Und es handelt sich nicht nur um ein einfaches Hausmittel: Zitroneneukalyptusöl wurde sogar von dem amerikanischen Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention als Insektenschutzmittel zertifiziert und die Effektivität in verschiedenen, wissenschaftlichen Studien demonstriert.
Dein eigenes Anti-Insektenmittel kannst du ganz einfach herstellen, indem du einen Teil Zitroneneukalyptusöl mit zehn Teilen Basisöl (für eine Lotion) oder Hamameliswasser (für ein Spray) vermischst. Welches Basisöl du nutzen möchtest, hängt vom persönlichen Geschmack ab: Jojoba, Kokosöl, Traubenkernöl oder auch das gute alte Olivenöl sind geeignet und pflegen zusätzlich die Haut. Die Zutaten sollten am besten aus biologischem Anbau stammen, dennoch wird diese Mischung nicht für kleine Kinder unter 3 Jahren empfohlen, da diese allergisch oder mit Atemnot auf die ätherischen Öle reagieren können.
Zitroneneukalyptus wirkt zwar mit Abstand am besten, aber auch andere natürliche Öle wehren Insekten ab. Die Pflanzen haben sich dahingehend entwickelt, sich mit der Produktion ätherischer Öle von Insektenbefall zu schützen. Jedes ätherische Öl hat seine eigenen Vorteile und alle lassen sich ganz einfach untereinander mischen:
• Zimtöl – regt Durchblutung an • Kastoröl – entzündungshemmend, hilft bei Sonnenbrand und einigen Pilzinfektionen) • Rosmarin – stimuliert Durchblutung und steigert die Gedächtnisleistung • Zitronengrasöl – beruhigend, stimmungsaufhellend und anti-bakteriell • Zedernöl – anti-septisch und daher hilfreich bei Bakterien- oder Pilzbefall • Pfefferminzöl – verdauungsfördernd und lindert Heuschnupfen-Symptome • Nelkenöl – hilft bei Akne, Stress und Schlaflosigkeit steigert die Gedächtnisleistung • Geranienöl – anti-bakteriell und abschwellend
Hinweis: Niemals die puren essentiellen Öle auf die Haut auftragen, um Irritationen zu vermeiden. Eine Faustregel für die Anwendung auf der Haut: 5% essentielles Öl vermischt mit einem Basisöl, um eine Lotion zu erstellen beziehungsweise mit einem Blütenwasser zu einem Insektenspray vermischt.
Bonus: Alle Öle riechen fantastisch! Ich empfehle eine Kombination aus Zimt-, Zedern- und Nelkenöl für einen weihnachtlichen Duft oder Lemongrass- zusammen mit Geranienöl für einen blumig-frischen Duft.
Etwas besser bekannt sind Citronella-Produkte, um Insekten abzuwehren. Das essentielle Citronella-Öl wird aus den Blättern und Stielen des Citronella-Zitronengrases gewonnen. Es wird in Sprays, Lotions, Seifen, Kerzen und Räucherware eingesetzt. Der Gebrauch von Citronella als Insektenschutzmittel stammt aus der Karibik und hat sich weltweit bewährt. Und weil es etwas nach Zitronenbonbons riecht, ist es auch gut geeignet für Familien mit kleinen Kindern, die die stärkeren ätherischen Mittel nicht so gut vertragen.
Natürlich ist es keine Option Lavendelzweige überall hin zu tragen. Falls ihr jedoch die meiste Zeit in eurem Garten damit verbringt, nach Mücken zu schlagen, ist das Einpflanzen eines Lavendelbusches ganz sicher eine gute Idee. Die Anzahl der Mücken im Garten wird zurück gehen, da die Insekten natürlicherweise vom Lavendelduft abgestoßen werden: Einfach ein paar Blüten in der Hand zerdrücken und dann auf der Haut verreiben. Riecht gut, aber Mücken hassen es. Gut, oder? Zudem blüht Lavendel immer dann im Jahr, wenn die meisten Mücken herum schwirren. Die Pflanze an sich wächst wie Unkraut und du wirst immer genug wohl duftende Bouquets zum Verschenken an deine Freunde und Familie haben.
Natürlich macht es Spaß essentielle Öle wie ein Alchemist im Mittelalter zu vermischen und Blüten auf der Haut zu verreiben. Manchmal braucht es aber doch ein Insektenschutzmittel, das schnell und einfach anzuwenden ist. Da kommt Eco Cosmetics in’s Spiel: Das Anti-Mückemittel besteht aus Jojobaöl, das besonders gut für die Haut ist. Es riecht leicht nach Zimt und ist auch für Kinder und sensible Hauttypen geeignet.
Leider, leider sind Mücken nur so etwas wie die nervige Vorhut der Insektenarmee. Sprechen wir von den weniger sichtbaren und daher besonders heimtückischen Blutsaugern – den Zecken. Wir wollen keine Panik verbreiten, aber diese kleinen Parasiten können tatsächlich gefährlich werden. Zecken übertragen so einige Krankheiten, in der westlichen Hemisphäre werden die Beißerchen vor allen mit der Borreliose assoziiert. Gut zu wissen: Eine Zecke muss sich länger als 24 stunden fest gebissen haben, um Borreliose zu übertragen. Wer von einer Zecke gebissen wurde, sollte eine bestimmte Methodik zur Entfernung befolgen, damit diese vollständig aus der Haut gezogen werden kann. Wie auch zur Mückenabwehr kommen DEET oder Picaridin zum Einsatz, um Zecken fern zu halten. Aber auch hier das gleiche Problem: Die chemischen Inhaltsstoffe sind aggressiv und sollten so selten wie möglich verwendet werden.
Glücklicherweise gibt es auch für das Zeckenproblem eine natürliche Lösung: Das Öl der Rosengeranie. Zecken scheinen es zu hassen. Es gibt zwei Sorten der Rosengeranie. Für die beste Abwehrwirkung kommt das Öl der Pelargonium capitatum x radens zum Einsatz. Das Öl der Pelargonium graveolens ist weit weniger effektiv. Und die Haustiere? Hunde haben sehr sensible Nasen und der Duft der Rosengeranie ist sehr intensiv. Ein Tropfen Öl auf die Wurzel der Rute und ein weiterer zwischen den Schultern sollte ausreichend, um die geliebten Vierbeiner vor Zecken zu schützen. Katzen wiederum reagieren allergisch auf sehr viele essentielle Öle. Es ist ratsam den Rat eines Tierarztes einzuholen bevor diese natürlichen Mittelchen bei Stubentigern zum Einsatz kommen.
Es könnte kaum einfacher sein, sich auf natürliche Weise vor Zecken zu schützen. Einfach einige wenige Tropfen Rosengeranienöl auf die Handgelenke, Knöchel und in den Nacken geben. Da sich Zecken vor allem im hohen Gras verstecken, ist es ratsam, jeweils einen Tropfen auch in die Kniekehlen zu geben, vor allem dann, wenn kurze Röcke oder Hosen getragen werden. Im Gegensatz zu vielen andern essentiellen Ölen ist das Rosengeranienöl sanft genug, um direkt auf die Haut aufgetragen werden zu können. Da der Geruch sehr stark ist, sollte das Produkt wirklich äußerst sparsam verwendet werden. Eine hautpflegende Wirkung ist inklusive. Das Rosengeranienöl kann zu jedem anderen selbstgemachten Mückenschutzmittel hinzugefügt werden. Vermischt mit einem neutralen Öl wie Jojoba-, Kokos- und selbst Olivenöl, lässt es sich einfach auf die Haut geben und verteilen.
Und natürlich dürfen wir nicht vergessen, dass wir Menschen nicht die ersten Tiere sind, die von Krabbeltierchen genervt sind. Die Natur weiß sich seit jeher selbst zu helfen, um sich Insekten vom Leibe zu halten. Also Finger weg vom DEET, denn ganz sicher findet jeder von uns ein natürliches Mittelchen für alle Bedürfnisse.
Welche natürlichen Insektenabwehrmittel habt ihr schon ausprobiert und wann musstet ihr zu Chemiekeule greifen?
Auf das Herz hören Als ich in die vorzeitige Menopause…
Ich habe mich immer für jemanden gehalten, der seine Emotionen…
Für viele Frauen sind die Wechseljahre Neuland, etwas, von dem…