Vielleicht haben es schon einige von euch gemerkt. Amazingy Magazine trägt seit kurzem einen Kiva Button am unteren Rand unserer Homepage. Deswegen ist es nun auch wirklich Zeit, euch etwas über Kiva zu erzählen und wie diese Organisation gegen Armut kämpft.
Als Floris und Ingrid, die Gründer von Amazingy, ihre eigene Firma gründeten, war ihnen von Anfang an klar, dass es ihnen nicht nur um ihren persönlichen Erfolg ging – sie wollten auch anderen dabei helfen ihre Träume wahr zu machen. Kiva ist dabei nur eine der Wohltätigkeitsorganisationen, mit denen Amazingy kooperiert.
Kiva bedeutet ‘Gemeinsamkeit’ und wurde 2005 von Matt und Jessica Flannery gegründet. Die gemeinnützige Organisation erlaubt jedem ein Darlehen an einkommenschwache und schlecht gestellte Studenten oder Gründern zu geben. Und das auf der ganzen Welt. Kivas Mission, ist: “Menschen durch Darlehen zu verbinden, und somit die Armut zu bekämpfen”.
Kiva hat inzwischen Menschen in 82 Ländern geholfen, und insgesamt wurden mehr als 785 Millionen Dollar in über 1,3 Millionen Kreditgebern investiert.
Kiva selbst und auch die Kreditgeber erhalten keine Zinsen aus diesen Krediten. Die ganze Organisation finanziert sich allein aus Krediten, Fördergeldern und Spenden. Diese stammen nicht nur von den Kreditgebern, sondern auch von Unternehmen wie Visa und Google, aber auch anderen nationalen Institutionen.
Der ganze Prozess ist eigentlich ganz einfach: Kiva erlaubt mikrofinanzierten Institutionen, sozialen Einrichtungen, Schulen und gemeinnützigen Organisationen, diese werden Feldpartner genannt, Profile von lokalen Unternehmern auf der Kiva Webseite zu posten. Diese müssen für ein Darlehen qualifiziert sein.
Kreditgeber, welche sich auf Kiva registriert haben, können diese nun auf der Webseite ansehen und selbst entscheiden, ob sie ein Unternehmen, einen Student oder eine Privatperson mit einem Darlehen unterstützen möchten. Im nächsten Schritt können die Kreditgeber das Geld via PayPal an Kiva senden. Kiva sammelt daraufhin die Kredite von vielen, individuellen Darlehensgeber und schickt diese an die jeweiligen Feldpartner. Diese müssen daraufhin das Geld an das ausgewählte Unternehmen weiterleiten.
Auch wenn Kiva die Kredite nicht verzinst, tuen es die Feldpartner um die administrativen Kosten zu decken, denn sie behalten den Überblick über viele kleine Kredite. Wenn die Unternehmer nun ihre Kredite mit den Zinsen an die Feldpartner zurückzahlen, senden diese das Geld zurück an Kiva. Sobald der Kredit zurückgezahlt ist, kann sich ein Kiva Kreditgeber das Geld wieder überweisen, oder einen neuen Kredit an ein anderes Unternehmen vergeben.
Als Ergänzung zu diesem Model, gibt es seit 2011 auch Kiva Zip. Es ist ein zinsfreies Peer-To-Peer-Darlehen, welches in der USA und Kenya aktiv ist. So können kleinste Kredite, z. B. 5 Dollar, vergeben werden. Kreditgeber können über die Kiva Zip Plattform mit ihren Kreditempfängern kommunizieren, etwas was nicht im normalen Kiva System möglich ist.
Die Kredite auf Kiva Zip gehen in der Regel an Besitzer von kleinen Geschäften, die nicht die Möglichkeit hatten einen regulären Kredit zu erhalten. Um bei Kiva Zip ein Darlehen zu erhalten, können sich Dienstleistungsorganisationen, Unternehmen oder lokale gemeinnützige Organisationen für den Empfänger des Kredits verbürgen.
Kiva hat sich dazu verpflichtet, jeden in Not zu helfen, doch seit 2012 gehen mehr als 80 Prozent der Kredite an weibliche Unternehmer. Dies liegt daran, dass man vor allem Frauen unterstützen möchte, da deren Unternehmen sehr unter dem patriarchischen System in Entwicklungsländern leiden.
Frauen scheinen den meisten Nutzen aus diesen Mikrokrediten zu ziehen, denn in vielen Entwicklungsländern dominieren Patriarchie und die strenge Arbeitsteilung große Teile der Gesellschaft. Frauen leiden am meisten unter der daraus resultierenden Armut.
Kiva führte außerdem eine neue Kategorie in 2011 ein, Green Loans. Diese Darlehen sind dafür gedacht, den Wechsel zu erneuerbaren Energie, grüner Landwirtschaft, Transport und Recycling einfacher zu machen. Diese Kredite waren besonders erfolgreich beim Zubereiten von Essen: Green Kiva hat vielen Menschen geholfen, saubere Energie für das Kochen von Essen zu verwenden, z. B. Biokraftstoff oder Solarenergie. Dadurch werden weniger Holz, Kohle oder sogar Tierreste verbrannt.
Kiva unterstützt außerdem die höhere Bildung in vielen Entwicklungsländern. Besonders dort ist es extrem schwierig für Schüler aus ärmeren Familien auf weiterführende Schulen zu gehen. Deswegen startete Kiva 2010 ein Mikrokredit-Programm für Studenten um ihnen ein Studium zu ermöglichen. Danach haben Studenten etwas drei Jahre Zeit das Geld zurückzuzahlen.
Amazingys Motto war schon immer “Tu Gutes, fühl dich gut, und sehe toll (amazingy) dabei aus”. Floris und Ingrid versuchen diesem Leitsatz jeden Tag zu folgen.
Mitarbeiter bei Amazingy können jederzeit über Amazingys eigenem Bereich auf Kiva kleine Kredite vergeben. Deswegen habe ich Ingrid und Floris genau zu diesem Thema befragt. Ingrid:
Mir gefiel schon immer die Idee von Mikrokrediten. Man kann den Leuten helfen, die nicht die Möglichkeit haben andere Kredite zu erhalten, besonders in Entwicklungsländern. Ich selbst als Frau möchte außerdem eher anderen Frauen helfen, da ich glaube, dass dies einfach nicht genug gemacht wird. Besonders in bestimmten Teilen der Welt. Man kann somit eine ganze Wirtschaft unterstützen, Leute selbständiger machen, anstatt nur Klamotten oder Geld zu spenden. Aber natürlich machen wir das auch regelmäßig.
Auch Floris ist überzeugt:
Mein Vater bestätigte mir, dass dieses Konzept wirklich funktioniert. Vor ein paar Jahren war er in Kambodscha und auf einem Markt traf er eine Frau, die Fisch verkaufte. Ihr gab er Geld, damit sie sich ein Fahrrad kaufen konnte und somit schneller zum Fluss kam um mehr Fische zu fangen. Drei Jahre später besuchte er wieder diesen Markt und er traf auf die selbe Frau. Sie lief sofort auf ihn zu und erzählte, dass sein Geschenk der Beginn ihres Unternehmens war. Sie hat nun sechs Angestellte, und diese haben alle ihr eigenes Fahrrad. Sie führte nun ein erfolgreiches Unternehmen und wollte ihm sein Geld zurückzahlen – ich glaube jedoch, dass er es nicht angenommen hat.
Amazingy hat bereits verschiedene Kredite durch Kiva vergeben. Wir unterstützten Frauen in den Philippinen, welche sich von dem Geld Fische kauften, die sie wiederum in ihrem Laden anboten. Ein weiterer Kredit ging an an die Kantutas Gruppe in Bolivien. Diese kaufte Großhandelskosmetik und verkauften sie wieder um ihr Geschäft am Leben zu erhalten. Ein anderes Darlehen wurde genutzt, um Solarsysteme für eine kleine Farm in Kenya zu installieren. Ein Computer wurde für einen Studenten in Palästina angeschafft, der seine BA Arbeit in Business Administration schreiben wollte. Auch wurden so Güter für den Ackerbau auf einer Kaffeefarm in Nicaragua finanziert.
Da Weihnachten vor der Tür steht, gibt es wohl keinen besseren Zeitpunkt um sich auf Kiva anzumelden und jemanden zu helfen. Man kann einen Kredit auch als verschenken: Es gibt Kiva Gutscheine, wo der Beschenkte sich ein Unternehmen aussuchen kann und dieses mit dem Gutschein dann unterstützen kann. Also, worauf wartest du noch? Geh auf Kiva und verändere ein Leben!
Tags: Wohltätigkeit
Csilla is a huge book nerd, and would talk your ear off about her favourite author for hours if you let her. Even though she works with online media, she secretly longs for the days when people spent time reading real books and real magazines printed on real paper instead of staring at various screens all day. But technological development stops for no one, so instead of fighting it, she decided to embrace the whole thing: she's now a published author on multiple websites, owns a Kindle named Jinx (after her favorite drag queen), and can frequently be seen bumping into trashcans, people and traffic lights around Berlin, reading and walking at the same time.
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