Wie oft am Tag greifst du zu Handdesinfektionsmitteln, in dem Glauben, alle widerlichen Bakterien und Viren abzutöten und so einer Infektion mit der umhergehenden Grippe zu vermeiden? Möglicherweise benutzt du es, nachdem du mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs warst oder im Großraumbüro? Vielleicht benutzt du sogar antibakterielle Seife bevor du zu Hause das Essen vorbereitest. Denn Vorsicht ist besser als Nachsicht und das bisschen extra Hygiene kann ja nicht schaden, oder?
Leider ist diese Annahme falsch. Untersuchungen haben nicht nur ergeben, dass die Handdesinfektionsmittel weder Viren noch Pilze effektiv abtöten, sondern zudem auch noch giftig sein können. Antimikrobielle Produkte entfernen Bakterien, Pilze und Viren, antibakterielle Mittel hingegen ausschließlich Bakterien. Die größte Sorge bei nicht-alkoholischen Handdesinfektionsmitteln bereitet Triclosan (und das chemisch verwandte Triclocarban), der antibakterielle Hauptbestandteil sowie die vielen chemischen Inhaltsstoffe, die in den meisten antibakteriellen Seifen, Zahnpasten, Spülmitteln und anderen Hygieneprodukten zu finden sind.
Laut Allison Aiello, Professorin für Epidemiologie an der Universität Michigan, gibt es
“keinen eindeutigen Beweis, dass triclosanhaltige Produkte einen Nutzen haben.”
In europäischen und US-Krankenhäusern werden diese Mittel gar nicht erst benutzt, da weder Infektionsrisiko noch Ansteckungsgefahr damit reduziert werden können. “Erkältungen werden von Viren verursacht, nicht von Bakterien”, betont Aiello.
Auch Dr. Anna Bowen, Epidemiologin am Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention, weist darauf hin, dass “ triclosanhaltige Produkte nicht mehr Schutz vor Krankheiten bieten als das normale Händewaschen mit Wasser und Seife.“ Was jedoch besonders beunruhigt: „Werden bestimmte Bakterien Triclosan ausgesetzt, können sich Resistenzen bilden“, sagt Aiello. „Sobald sich diese Resistenzen erst einmal übertragen, können (pathogene) Bakterien gegen verschiedenste Antibiotika immun werden.“
Triclosan ist zudem bedenklich für die Umwelt. Die Abwasseraufbereitung filtert leider nicht alle Chemikalien, sodass diese in unseren Seen, Flüssen und Süßwasserreserven enden. Ungünstigerweise ist Triclosan ökotoxisch für alles Leben im Wasser.
Um genauer auf die Giftigkeit dieser Chemikalie einzugehen: Untersuchungen haben gezeigt, dass Triclosan das natürliche Hormonsystem stört und die Bildung von Testosteron anregt. Bei Tierversuchen wurden zudem eine Schwächung der Muskulatur sowie des Immunsystems festgestellt. Ob diese Forschungsergebnisse auch auf den Menschen übertragbar sind, untersucht zur Zeit die FDA (Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelzulassungsbehörde in den USA). In einigen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union wurden Einsatz und Verwendung von Triclosan bereits eingeschränkt oder gänzlich unterbunden.
Um auf den Punkt zu kommen, das beste ist, auf antibakterielle Seifen zu verzichten.
Alkoholbasierte Desinfektionsmittel sind hingegen ausreichend effektiv und unbedenklich.
„Handdesinfektionsmittel mit 60% Alkohol wirken effektiv gegen pathogene Bakterien“, so Bowen.
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Quellen:
http://edition.cnn.com
http://www.ewg.org
http://health.howstuffworks.com
http://www.washingtonpost.com
* Original von Csilla Liptai, deutsche Übersetzung von Ruth Labes + Photos von Floris van Onna
Csilla is a huge book nerd, and would talk your ear off about her favourite author for hours if you let her. Even though she works with online media, she secretly longs for the days when people spent time reading real books and real magazines printed on real paper instead of staring at various screens all day. But technological development stops for no one, so instead of fighting it, she decided to embrace the whole thing: she's now a published author on multiple websites, owns a Kindle named Jinx (after her favorite drag queen), and can frequently be seen bumping into trashcans, people and traffic lights around Berlin, reading and walking at the same time.
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