Guilt-Free Fashion: Interview mit Lisa von Folkdays

Falls du regelmäßig beim Amazingy Magazine vorbeischaust, zählst du wahrscheinlich auch zu den Menschen, die ihre Welt etwas ‘grüner’ gestalten. Dein Lifestyle ist umweltfreundlicher, du schaust öfters im Bioladen vorbei und deine Haut genießt natürliche Pflege. Dabei spielt auch die Kleiderwahl eine große Rolle. Nachhaltige Mode bedeutet nicht, dass du in einem Kartoffelsack rumlaufen musst. Diese Zeiten, in denen man keine große Auswahl an ökologischer Mode hatte, sind vorbei. Darum geht es auch in unser Serie ‘Guilt-Free Fashion’. Wir zeigen dir Möglichkeiten, deinen Kleiderschrank ganz nachhaltig aufzufrischen.

Folkdays ist ein Fair Trade-Label aus Berlin, das wundervolle Produkte aus erster Hand anbietet. Das Angebot richtet sich an diejenigen, die einen modernen Lifestyle pflegen, jedoch auch Wert auf Tradition und authentische Kultur legen.

Jeder Artikel ist handwerklich aus den hochwertigsten Materialien hergestellt und kombiniert moderne Simplizität mit traditioneller Handwerkskunst. Das grüne Label pflegt gleichberechtigte und langfristige Kooperationen mit ihren lokalen Produzenten – alles Experten auf ihrem jeweiligen Gebiet – in über 10 Entwicklungsländern. Daraus resultieren Geschäftsbeziehungen, die es Herstellern vor Ort erlauben, nachhaltig zu wirtschaften, die Gemeinschaft zu stärken und das traditionelle Handwerk am Leben zu erhalten. Und wir sind dank Folkdays mit den tollsten Fair Trade-Fashion Accessoires gesegnet und können sicher gehen, dass wir unseren Style nicht für Qualität oder Nachhaltigkeit opfern müssen.

All das verdanken wir einer Frau namens Lisa Jaspers, die im Jahr 2013 gemeinsam mit Freunde eine Vision zur Realität werden ließ. Erst vor Kurzem eröffneten sie neben ihrem wachsenden Onlineshop auch einen physischen Store in Berlin. Ich traf Lisa an einem windigen Berliner Morgen und wir sprachen über Folkdays und wie alles begann.

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Sie erzählte mir von ihrer Arbeit mit verschiedenen NGOs, Oxfam und als Beraterin einer Entwicklungshilfeorganisation und wie „schwer es war, Themen wie mangelnde wirtschaftliche Entwicklung und Armut zusammen mit NGOs anzugehen. Weil ihre Lösungsansätze oft nicht nachhaltig sind.“ Sie berichtete von ihrem Eindruck, dass viele Organisation trotz eines großzügigen Budgets nicht darauf „fokussiert seien, was die jeweilige Gemeinde tatsächlich benötige.“ Selbst die Leute, die sich für Charity-Projekte engagieren, sind oft nur „aus der Ferne mit dem Projekt vertraut.“ Genau diese Umstände führten letztendlich dazu, dass sie eine Nische „für Fair Trade-Fashion und qualitative und stilvolle Produkte“ für sich entdeckte.

Die Erfahrungen, die Lisa Jaspers während ihrer Reisen und Arbeit für NGOs gemacht hat sowie die neu entdeckte Marktlücke für Fair Trade-Fashion, inspirierten sie zu ihrem einzigartigem Businesskonzept.
Lisa realisierte, dass “es nach wie vor eine Menge Leute gibt, die Kunsthandwerk aus wirklich erstaunlichen Materialien aus ihren verarmten Regionen herstellen.” Es war wie eine Erleuchtung und Lisa erkannte die Chance auf gute Kooperationsmöglichkeiten. Sie könnte eine Firma aus Deutschland leiten, die diese wundervollen Produkte vertreibt und damit die talentierten Künstler mit ihren eigenen kleinen Businesses unterstützen. Durch diese Art des Vertriebs bleibt Folkdays innig mit den produzierenden Gemeinden verbunden und gleichzeitig werden unzählige Haushalte auf der ganzen Welt verschönert. “Keinen Boss mehr zu haben, war ein weiterer Vorteil”, erzählte Lisa scherzhaft.

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Folkdays hält gewissermaßen die traditionelle Handwerkskunst am Leben und das in einer kommerziellen Welt, die sonst neben Fast Fashion und Billigketten keinen Platz mehr dafür hat. Ein gutes Beispiel dafür sind die per Hand gewobenen Pinar Kilim Teppiche. Diese sind aus dem Winterwollgarn  von Schafen hergestellt und illustrieren die Beziehungen und Konflikte verschiedener Stämme, die in der Biainili Region in der Türkei leben. Durch den Verkauf der Teppiche verfügen die Weberinnen über ein eigenes Einkommen, sie können ihre Familien unterstützen und die traditionelle Handwerkskunst gerät nicht in Vergessenheit. Ob handgefertigte Silberohrringe aus Peru oder seidige Sommerkleider aus Kambodia, bei Folkdays findet man eine breite Auswahl an Accessoires, Schmuck und Kleidung. Bei jedem Artikel wird auf einen ursprünglichen Fair Trade-Hintergrund und nachhaltige Produktion geachtet.

Seit etwa drei Jahre gab es Folkdays nur als einen Onlineshop mit eleganter Optik, aber vor Kurzen wurde in Berlin ein richtiger Laden eröffnet. “Das ist super, endlich sehen wir die Gesichter unserer Kunden”, freut sich Lisa. “Zu wissen, wer bei uns einkauft und wer sich für Style und Nachhaltigkeit interessiert, ist wirklich cool”. Außerdem ist es in einem physischen Ladengeschäft viel einfacher zu überprüfen, “ob wir die richtigen Produkte für unsere Zielgruppe anbieten.”

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Meiner Meinung nach könnten die Folkdays-Produkte nicht besser ausgewählt sein. Ich fühlte seidig weiche Materialien, staunte über den schönen Silberschmuck und schwärmte für eine schwarze Geldbörse – ich wäre gerne stolzer Besitzer all dieser tollen Dinge. Lisa verabschiedete mich mit einer Umarmung. Den Kopf in der nebeligen Herbstluft, plante ich bereits meinen nächsten Besuch in dem Kreuzberger Shop.

Falls ihr mehr über die tollen Produkte und deren Entstehungsgeschichte erfahren möchtet, klickt einfach hier. Die Folkdays-Idee in Folkdays-Worten könnt ihr hier nachlesen.

Findet Folkdays online oder offline in der Manteuffelstr. 19, Berlin-Kreuzberg

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