Die KonMari-Methode: 7 Tipps um richtig aufzuräumen

Ihr Buch ist eigentlich überall. In Zeitungsläden an Flughäfen und Bahnhöfen, in Bibliotheken und Buchläden. Selbst in der Straßenbahn sieht man das Buch von Marie Kondo, Japans Aufräum-Königin. Mittlerweile hat sie weitere Bücher veröffentlicht und ihr Gesicht taucht immer öfters in Talkshows und Morgenmagazinen auf, und zwar auf der ganzen Welt. Dort gibt sie uns Tipps und Tricks, wie man aufräumt und zwar richtig.

“Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert” ist inzwischen ein internationaler Bestseller und wurde allein im ersten Jahr nach dem Erscheinen über 1 Millionen mal verkauft. Kondo löste regelrecht einen Trend aus und veränderte das Zuhause von Millionen auf der ganzen Welt. Denn aufräumen kann jeder lernen.

Um ehrlich zu sein war ich nach den ersten paar Kapiteln nicht der größte Fan von Frau Kondo. Anscheinend hat sie einen ziemlich starken Putzfimmel und war ziemlich schnell, wenn es darum ging, Sachen einfach wegzuwerfen, egal ob es ihre eigenen waren oder jemand anderes gehörten. Hauptsache Platz schaffen. Sie geht zunächst auf ihre Kindheit ein, da sie damals schon den Drang verspürte, in ihrem ganzen Zuhause aufzuräumen. Schnell verschwanden mehr und mehr Dinge und auch das Sortieren ihrer übrigen Gegenstände machte ihr Spaß. Trotzdem war sie nie zufrieden bis wirklich alles, was zu entbehren war, auch wirklich in die Mülltonne wanderte.

Das Buch liest sich gut und enthält eine Menge Tipps und Ideen für ein ordentliches Zuhause, trotzdem erschien sie mir oft etwas zu radikal.
Auch wenn ich nicht all ihre Methoden gutheißen kann, bin ich doch überrascht, wie viele ihrer Anweisungen ich befolgt habe und am Ende muss ich zugeben, dass ich sogar etwas anders über die Dinge, die ich besitze, denke.

Dank der KonMari-Methode sieht meine Wohnung nicht nur sauber und freundlich aus, sondern erscheint mir sogar etwas größer. Und das war schließlich das, was mich am meisten überzeugt hat. Denn wenn man auf 48m² mit einem Freund und zwei Katzen lebt, ist jedes bisschen Platz ein großer Gewinn. Und deshalb hab ich hier die 7 besten Tipps aus Marie Kondos Buch für euch:

1. Fange beim Ausmisten mit den einfachen Dingen an

Jetzt fragst du dich sicher, was „einfache Dinge“ sind. Kondo meint damit Sachen, wie z.B. Kleidung. Es ist viel einfacher sich von einem alten Pullover zu trennen und erst mal den Schrank in Angriff zu nehmen, als bei dem ganzen Kleinkram, wie Souvenirs und Fotos anzufangen, mit denen du Emotionen und Erinnerungen verbindest. Marie gibt dir deshalb den Tipp: Beim Aussortieren immer da anfangen, wo du die kleinste emotionale Bindung hast. Zum einen geht es schneller und das wiederum motiviert dich weiterzumachen.

2. Weniger ist mehr

Diesen Satz kennen wir wohl alle, aber hier hat er nochmal eine ganz wichtige Bedeutung. Je weniger materielle Dinge du hast, desto mehr wirst du diese Dinge auch schätzen. Hört sich vielleicht erst einmal etwas komisch an, aber es stimmt. Kondo meint damit, dass uns z.B. ein Schal viel mehr bedeuten wird, wenn wir nicht weitere 23 Stück zuhause im Schrank hängen haben. Sie geht so weit, dass sie sich sogar bei den Dingen bedankt, wenn sie ihre Arbeit getan haben. Ich selbst rede zwar nicht mit meiner Handtasche, aber die Idee an sich ist ziemlich gut. Denk einfach selber mal darüber nach. Wenn du nur jeweils eine Sache aus einer Reihe von Dingen haben kannst, wirst du immer deinen Favoriten auswählen und er wird dies auch bleiben. Spätestens beim nächsten Kaufrausch fällt dir dann auf, dass du eigentlich gar nichts brauchst.

3. Du musst nicht jedes Geschenk behalten

Ja, du hast richtig gelesen. Die hässliche Vase, die dir deine Tante irgendwann mal in die Hand gedrückt hat. Der peinliche Schlüsselanhänger, den du zu deinem 16. Geburtstag bekommen hast. Das Buch, welches du „unbedingt“ lesen musst, weil deine beste Freundin es so toll fand und es seitdem aber nur Staub ansammelt. All diese Dinge kannst du weghauen. Natürlich sagt uns unser Gewissen da, dass bei Geschenken ja die Geste zählt und man deshalb selbst das unpassendste Geschenk behalten muss. Falsch. Wenn es keinen Nutzen erfüllt und dein Leben nicht aufwertet, hat es auch nichts bei dir zu suchen.

4. Verschenke deinen eigenen Krempel nicht an andere

Das ist eigentlich etwas, was mein Freund sehr gerne macht. Wenn er etwas hat, was ihm selber nicht mehr gefällt oder er nicht benutzt, wird es einfach weiter verschenkt. Vielleicht gefällt es ja jemanden anderem? Marie sagt hier jedoch, dass dies nicht nur ein riesiger Fehler ist, sondern auch ziemlich egoistisch. Wenn du das Objekt selbst nicht leiden kannst, wieso muss dann jemand anderes damit leben? Natürlich gibt es hier auch Ausnahmen zu dieser Regel, aber generell gilt: Wenn du es nicht willst, schmeiß es weg.

5. Zeige deine aussortierten Sachen nicht deiner Familie oder Freunden

Ein weiterer Tipp von Kondo, den ich wirklich selbst anwenden muss. Denn immer, wenn ich anfange bei mir auszumisten, will es der Zufall, dass meine Mutter ganz in der Nähe ist und vorbeischauen möchte. Bevor ich irgendetwas sagen kann, wühlt sie schon durch meine Tüten mit alten Klamotten und zieht hier und da mal ein T-Shirt oder eine Jacke raus. Denn die Sachen seien ja noch gut, warum also wegschmeißen? Heimlich macht sie dann ihre Tasche auf und sammelt Kleidung für sich und meine Oma ein. Ich verdrehe dann meistens die Augen und lasse sie mit ihrer vollgestopften Tasche ziehen. Doch das muss ein Ende haben. Gebe nicht nach so wie ich und halte deine Mutter oder beste Freundin auf. Ich hab einiges gelernt aus Kondos Buch, aber vor allem, dass man nicht mit seinem Kram die Wohnung anderer zumüllen soll. Es gibt einen Grund, warum du dich von diesen Sachen trennst. Sei stark und bleib bei deiner Entscheidung.

6. Alte Klamotten sind nicht zum herumgammeln da

Das kennen wir alle. Unsere liebsten Leggings haben ein Loch, doch anstatt sie wegzuwerfen, ziehen wir sie einfach Zuhause an. Sieht ja dann keiner. Es gibt ein neues Wort für solche Kleidung: Loungewear. Also Klamotten zum Herumlungern. Kondo glaubt nicht an Loungewear sondern daran, dass man immer gut gekleidet sein sollte, denn nur so fühlt man sich wohl. Und irgendwo hat sie Recht. Frage dich mal selber, fühlst du dich nicht wohler, wenn du gut angezogen bist? Trägt schöne Kleidung nicht zu unserem Wohlbefinden bei? Meiner Meinung nach sollten wir auch süße Klamotten anhaben, selbst wenn wir nur auf der Couch liegen und Netflix schauen. Unser Schrank ist sowieso schon zu voll, also gib deinen alten, kaputten Hosen und Shirts nicht auch noch Platz auf deiner Kleiderstange.

7. Irgendwann kommt nicht.

Auch diesen Fehler machen wir alle mal. „Irgendwann passe ich wieder in dieses Kleid.“ „Irgendwann benutze ich diese coole, moderne Backform und backe einen Kuchen damit.“ „Irgendwann lerne ich dieses Instrument zu spielen.“ Alle Irgendwanns sind eigentlich nur faule Ausreden, um den ein oder anderen Gegenstand noch länger bei sich verstauben zu lassen. Hier muss ich wirklich sagen, dass Marie Kondo recht hat: Irgendwann existiert nicht. Der Tag Irgendwann wird nicht kommen, also kannst du die Sachen gleich entsorgen. Bring es hinter dich und schließe mit Irgendwann ab. Du wirst erleichtert sein, glaub mir.

Weniger ist mehr

Abschließend möchte ich sagen, dass es Marie Kondo wirklich geschafft hat, mein eigenes Denken etwas zu verändern und sie kann dir auch helfen, dein eigenes Zuhause schöner, heller und vielleicht auch etwas „leerer“ zu gestalten. Wir kennen alle das tolle Gefühl, wenn wir etwas schweres loslassen können. Du wirst dich wirklich besser fühlen, wenn du erkennst, dass man mit der KonMari-Methode nicht nur leichter aussortiert, sondern danach auch viel leichter Ordnung hält. Also: das nächste Mal, wenn du Lust hast, etwas Platz in deinen eigenen vier Wänden zu schaffen, nimm dir diese 7 Tipps zu Herzen. Du wirst überrascht sein, wie einfach Aufräumen sein kann.

Hast du dieses Jahr schon ausgemistet oder sogar Marie Kondos Buch gelesen? Von welchen Dingen hast du dich getrennt und auf was könntest du niemals verzichten? Teile deine Erfahrungen gerne mit uns in den Kommentaren.

Subscribe
Notify of
guest
2 Comments
Inline Feedbacks
View all comments...
Julie
Julie
9 years ago

Grundsätzlich gute Denkanstöße, allerdings kann ich Nr. 5 und Nr. 6 nicht 100%-ig nachvollziehen: Wenn jemandem meiner Freunde etwas gefällt, was ich aussortiert habe, warum sollte es dann nicht ein zweites Leben woanders führen? Besser, als wenn es weggeschmissen wird – die Gründe, warum der Gegenstand rauswandert, sind ja, wenn kein Materialverschleiß vorliegt, oftmals ziemlich persönlich und mein “Naja”-Teil kann eines anderen Lieblingsklamotte sein. Zu Nr. 6: Nö. Sehe ich absolut nicht so – ich mag meine alten Jogginghosen und Sweatshirts und fühle mich in ihnen pudelwohl. 😀 Vielleicht definiere ich mich auch einfach ein gutes Stück weniger über meine… Read more »

AnnaLuisa
AnnaLuisa
9 years ago
Reply to  Julie

Hi Julie, ich hatte zunächst auch Probleme Marie hier zu verstehen. Ich selbst habe ein T-Shirt zuhause was ich seit 7 Jahre zum “herumlungern” trage und ich würde es niemals nie wieder hergeben. Ähnlich also wie deine liebste Jogginghose. Marie sagt selbst in ihrem Buch, dass sie sehr schöne Dinge zuhause trägt. Das kann sie glaube ich aber auch nur, weil sie nicht so wie die meisten von uns, keine wirkliche Bindung zu irgendetwas hat. Sie schmeisst gerne und oft weg, sowas muss man als Normalverbraucher erst einmal übers Herz bringen. Der Gedanke beim nicht wiederverschenken ist wohl, dass man… Read more »

2
0
We would love to hear your thoughts ♡x
()
x