10 Tipps, um deinen Kopf frei zu bekommen

Alle reden von Detox. Meistens dreht sich dabei alles um das Entgiften des Körpers oder den Hausputz. Genauso wichtig wie eine Diät oder die Gestaltung der eigenen vier Wände nach dem Feng Shui-Prinzip, ist jedoch auch das Aufräumen im Kopf. Unserer Meinung nach hängt die Gesundheit des Körpers letztendlich davon ab, dass dein Geist ebenso gesund und „sauber“ ist. Die Korrelation zwischen Körper und Geist ist stärker als du wahrscheinlich vermuten würdest: behandle deinen Körper wie ein Geschenk und eine positive Geisteshaltung wird sich wahrscheinlich von ganz alleine einstellen und vice versa.

In diesem Artikel soll es dennoch um einfache Strategien gehen, wie der Detox-Ansatz auch auf Gedanken und Gemüt übertragbar ist. Diese Tipps zielen unter anderem darauf ab, eine positive Einstellung zu ermöglichen, sich aus schädlichen Beziehungen zu lösen oder sich negative Gedankenprozesse abzugewöhnen.
Wir möchten an dieser Stelle jedoch deutlich machen, dass wir über keinerlei therapeutische Vorkenntnisse verfügen, sondern unser „Wissen“ nur aus eigenen Erfahrungen schöpfen. Betrachtet diese Liste daher als eine unvollkommene und unvollständige Ansammlung wohlgemeinter Ratschläge.

Das Problem Identifizieren

Jeder hat hin und wieder negative Gedanken. Um diesen vorzubeugen, ist es wichtig, das zugrunde liegende Problem zu identifizieren. Der erste Schritt, ein Problem zu lösen, ist sich dessen überhaupt bewusst zu werden. Zu reflektieren, welche Gedanken in die destruktive Richtung gehen, ist eine individuelle Reise und von Person zu Person unterschiedlich. Nichtsdestotrotz gibt es bestimmte externe Faktoren, die unruhige Gedanken und Sorgen auslösen. Dazu gehören auch gravierende Lebensumstellungen, Unsicherheiten oder das Gefühl zu stagnieren.

Unabhängig von der Ursache der schädlichen Gedanken könnenein Perspektiven-Wechsel sowie eine proaktive Haltung manchmal schon genug sein, um eine negative Situation aufzulösen und diese ins Positive umzukehren. Hier daher unsere Tipps für einen gesunden und ausgeglichenen Gemütszustand.

Lösungsvorschläge

1. Offline gehen

Im Internet-Zeitalter zu leben, ist Segen und Fluch zugleich. Während Informationen und somit Wissen für jeden so leicht zugänglich ist wie niemals zuvor, ist es schwer, der ständigen Erreichbarkeit, die unsere Leben charakterisiert, zu entkommen. Die Möglichkeit, jederzeit Freunde und Kollegen zu kontaktieren, ist bequem, aber auch stressig und ablenkend. Sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren ist extrem schwer, wenn ständig das Telefon klingelt oder Chat-Nachrichten und E-Mails zugestellt werden. Die einfachste Lösung lautet natürlich: sich jeden Tag etwas Zeit zu gönnen, während der man nicht erreichbar ist. Internet und Telefon sollten ausgeschaltet werden, damit man auch gedanklich abschalten kann.

Wir können uns schon denken, was viele darauf antworten: „Ich kann der Ablenkung auch entgehen, ohne alle Geräte tatsächlich auszuschalten.“ Es handelt sich aber nicht um einen Kommentar zur Selbstkontrolle. Es geht nur darum, sich folgendes bewusst zu machen: wird der endlose Neuigkeiten-Strom – wenn auch nur für einen kurzen Moment – erst einmal abgestellt, hat das einen klärenden Effekt auf das Gemüt. Die Übung, jeden Tag offline zu gehen, wird die Nerven beruhigen und das Gedankenkarussell verlangsamen. Zeit für einen selbst!

Alle elektronischen Störquellen während der Nacht auszuschalten, ist mindestens genau so wichtig, um zur Ruhe zu kommen und erholsam schlafen zu können. Alle unnötigen Geräte sollten also vor dem Zubettgehen ausgeschaltet werden werden. Elektrosmog sollte aus dem Schlafzimmer eliminiert werden, indem zum Beispiel der Laptop aus dem Bett verbannt und das Telefon in den Schlafmodus gestellt wird. Entspannung fällt schwer, wenn online noch so viel passiert.

2. Stimulierende Getränke reduzieren

Kaffee oder Energy-Drinks mögen wach machen, zuviel davon kann aber auch zu Überspannung und Unruhe führen. Nach dem stimulierenden Effekt erfolgt zwangsläufig ein Absinken der Energie, Müdigkeit oder Antriebslosigkeit. Eine gute Alternative zum Koffein ist frischer Ingwer- oder Grüntee.

3. Nervöse Ticks

Stress kann sich psychosomatisch, vor allem in Form nervöser Ticks, manifestieren. Beinahe jeder hat einen, bewusst oder unbewusst. Sich dessen bewusst zu werden und zu versuchen, sich den Tick abzugewöhnen, kann helfen, die zugrundeliegende gedankliche Ursache ebenso zu eliminieren.

Weit verbreitete Ticks sind Nägelkauen, Zähne knirschen, Kieferanspannungen, Haarsträhnen zwirbeln, Ballen der Fäuste, Wippen mit den Beinen und so weiter. Obwohl sich diese Angewohnheiten wie unfreiwillige Muster anfühlen, kann die aktive Wahrnehmung davon dich daran erinnern zu entspannen. Versuch doch mal den Tick mit einem tiefen Atemzug zu ersetzen.

4. Aufstehen und an die Arbeit

Manchmal ist die Monotonie des Arbeitslebens Ursache negativer Gedanken. Die tagtägliche Routine kann sich wie eine Stagnierung oder Desinteresse anfühlen. Wenn du den Eindruck hast, einen toten Punkt erreicht zu haben, ist eine negative Gedankenspirale und Langeweile schnell angestoßen. Unserer Erfahrung nach ist Langeweile jedoch ein Produkt von Selbstunterschätzung der eigenen Kapazitäten. Ergreife die Initiative und verändere die Dinge, die dich stören. Fordere dich selbst heraus und verlasse hin und wieder die Zone der eigenen Behaglichkeit. Suche dir ein neues Hobby, geh zum Sport und beginne deinen Alltag unter einer für dich bedeutungsvollen Perspektive.

5. Umarme das Chaos

Leben ist Zufall. Das ist eines der wenigen Dinge, derer wir uns absolut sicher sind. Oftmals spielt es keine Rolle, wie gut du etwas vorbereitest, meisten verläuft doch nicht alles nach Plan. Wer alles angestrengt unter Kontrolle behalten möchte, fühlt sich oft ohnmächtig oder wird frustriert. Wenn das nächste Mal ein Plan nicht aufgeht, versuche deinen Humor nicht zu verlieren und passe dich der Situation an.

6. Ruhig bleiben

Wir kennen es alle: eine leicht stressige Situation kann sehr schnell eskalieren. Ebenso kann etwas, dass dich nur ein klein bisschen nervös macht, auch zu einer richtigen Panik-Attacke auswachsen. Stress und Angst sind mentale Zustände, die leicht außer Kontrolle geraten und dazu führen, sich zu sehr in Probleme hineinzusteigern (sie gedanklich regelrecht zu zerpflücken) oder zu dramatisieren.

Wer sehr gestresst oder ängstlich ist, ist meistens auch damit beschäftigt, ein Ereignis in der Vergangenheit zu überdenken oder das Schlimmste für ein bevorstehendes Ereignis zu befürchten. Mit anderen Worten: du befindest dich nicht in der Gegenwart. Das ist menschlich und passiert jedem von uns. Dennoch ist es ratsam, sich mit einigen selbst-beruhigenden Techniken auszustatten, die dich zurück ins Hier und Jetzt bringen. Das Ziel dieser Methoden sollte sein, negative Gefühle und Gedanken auszubremsen, bevor sich diese intensivieren. Du kannst deine Gedanken steuern und lenken, aber eben nicht vom Beifahrersitz.

Zugegebenermaßen haben wir auch keine perfekte Anleitung, wie man sich am besten selbst beruhigen kann. Folgende Methoden sind jedoch erprobt und helfen für gewöhnlich:

  • Tiefes Atmen wirkt wie eine Beruhigungspille. Wer ruhig und tief, wie bei der Tiefenentspannung, in den Bauch atmet, trickst seinen Körper dahingehend aus, beruhigende Hormone auszuschütten. Genauso wie mechanisches Lächeln bei schlechter Laune die Stimmung aufhellen kann.
  • Den Fokus auf die Gegenwart zu lenken, ist ebenfalls hilfreich, um sich zu beruhigen. Ob beim Wäschelegen oder Gassigehen, konzentriere dich auf das, was du genau in diesem Moment tust und nicht auf die Deadline oder den Streit mit dem Partner.
  • Folgender Trick ist eine Yoga-Übung: Versuche jeden einzelnen Muskel isoliert zu spüren und anzuspannen. Durch das An- und Entspannen der Muskeln löst du aufgestauten Druck.
  • Du musst nicht zum Meditationsguru werden, um dein eigenes Entspannungsmantra zu entwickeln. Ein Mantra ist ganz einfach ein Satz, den du wiederholst, um deine Energie zu bündeln, den Kopf frei zu bekommen und dich letztendlich selbst zu beruhigen.
  • Und zu guter Letzt: Mach’ einen Spaziergang. Frische Luft tut gut!

7. Grenzen setzen

Die eigenen Grenzen kennen und einhalten, ist eine Form von Selbstrespekt. Es ist wichtig sich hin und wieder selbst zu fragen: Bin ich einverstanden damit? Ja, oft genug ist es wichtig, sich aus der eigenen Komfortzone zu befreien. Das bedeutet aber keinesfalls, sich in stressige Situationen zu zwingen, die das eigene Selbstbewusstsein angreifen.

Grenzen setzen bedeutet sich treu zu bleiben: erliege nicht irgendeinem Gruppendruck oder beuge dich unter einem sozialen Stigma. Und lerne auch mal „Nein“ zu sagen. Wir sagen oft zu etwas oder jemanden „Ja“, meinen aber „Nein“, weil wir eine Absage als einen aggressiven Akt missverstehen. Der soziale Preis, eine Bitte von jemanden abzulehnen, wird dabei oft falsch eingeschätzt. Die Fähigkeit, etwas höflich, aber bestimmt abzulehnen, führt eher dazu, dass dir die Leute mit mehr Respekt begegnen.

8. Vergeben – sich selbst und anderen

Die Fähigkeit zu verzeihen ist ein Zeichen mentaler Stärke. Die Alternative wäre nachtragend zu sein. Ob du nun verärgert bist, weil du selbst einen Fehler gemacht hast oder dir jemand etwas angetan hat – daran fest zu halten, nährt Verbitterung. Das heißt natürlich nicht, dass du nicht anerkennen und ausdrücken sollst, wenn dich etwas verärgert. Zu verzeihen ist dann der Heilungsprozess.

Sich selber etwas zu verzeihen und die eigenen Fehler anzuerkennen, ermöglicht aus ihnen zu lernen. Natürlich sind wir alle nur Menschen, nicht perfekt und tendieren dazu, die gleichen Fehler immer und immer zu wiederholen. Man darf aber auch nicht zu streng mit sich sein, jeder einzelne von uns hat seine Schwächen. Unnötige Strenge beschwert deinen Prozess der Änderung noch zusätzlich.

Wenn es darum geht, anderen zu vergeben, sollte man nicht vergessen, dass Vergebung nicht gleichbedeutendmit Aussöhnung ist. Nur weil du jemandem etwas verziehen hast, musst du nicht vorgeben, nicht mehr verletzt zu sein oder gar so tun, als wäre nichts vorgefallen. Es beschreibt vielmehr die Entscheidung, dass dich das Vorgefallene nicht mehr beeinträchtigt. Ein guter Denkansatz gegenüber jemanden, der dein Vertrauen gebrochen hat: anstatt an der Enttäuschung festzuhalten und sich immer wieder darüber zu ärgern, kann man versuchen, die Erwartungshaltung gegenüber dieser Person zu senken. Bis der- oder diejenige dir beweisen kann, dass dein Vertrauen wieder gut aufgehoben ist. Am Ende des Tages bedeutet Verzeihen sich selbst die Kontrolle zurück zu geben!

9. Falsche Freunde

Es gibt Zeiten, da gehen Freundschaften in die Brüche und zwei Menschen gehen getrennte Wege. Das gilt für romantische Beziehungen genauso wie für Freundschaften. Wenn du ehrlich zu dir bist, weißt du tief im Inneren bereits, welche Beziehungen in deinem Leben ungesund sind. Aber noch viel öfter ist es kompliziert und nicht minder emotional.

Es ist extrem schwer, aber sich von diesen Beziehungen zu verabschieden, lässt dich am Ende gestärkt da stehen. Toxische Beziehungen sind charakterisiert durch Manipulation, mangelndem Respekt, Negativität und ungesunde Abhängigkeiten. Mit diesen Menschen ehrlich zu sein, hilft nicht nur dir, sondern hilft auch der anderen Person das eigene Verhalten zu überprüfen. Sich selbst zu schützen und das eigene Wohlergehen zu priorisieren, ist nicht gemein! Ein bedeutender Aspekt von Glück ist, sich mit positiven Leuten zu umgeben, die dich herausfordern, ein besserer Mensch zu sein.

10. Raus damit

Zu guter Letzt und vielleicht am allerwichtigsten: sprich dich aus. Unserer Meinung nach ist es besonders wichtig für die Psychohygiene seinen Sorgen und Ängsten Ausdruck zu verleihen. Alles rauszulassen, hilft negative Gefühle gehen zu lassen: weinen, singen, darüber sprechen oder Tagebuch führen.

Der Artikel endet mit ein paar Bemerkungen zum Tagebuch führen, da wir denken, dass das besonders dabei hilft, auch all die anderen Detox-Tricks leichter zu befolgen. Es gibt unzählige Vorteile, ein Tagebuch zu führen. Um nur einige zu nennen: Erinnerungen festhalten, dich selber besser kennenlernen, Probleme auflösen und wissender werden. Selbst wenn du nur fix notierst, welche erinnerungswürdige Aktivität du an jenem Tag gemacht hast, ist das besser als gar nichts aufzuschreiben. Und Jahre später, wenn du jene Zeilen erneut liest, wird es dir dabei helfen, dich an deinen damaligen emotionalen Zustand zu erinnern und zu verstehen, wie du dich seitdem emotional weiter entwickelt hast. Ein weiterer Grund für den Wert eines Tagebuches: keiner kennt dich und deine Probleme so gut wie du selbst. Wenn du einen Gedankengang über ein negatives oder frustrierendes Ereignis hinkritzelst, wird sich das schon anfühlen, als wärst du Ballast los geworden. Und wenn du einige Tage später den gleichen Eintrag liest, kannst du vielleicht schon alles in Perspektive setzen und das Problem auflösen.

In allem Schlechten liegt das Gute im Ansatz schon verborgen: Wahrscheinlich gibt es viele Stellen in diesem Text, über die man spötteln könnte. Die Kitschigkeit ist jedoch volle Absicht. Falls ihr euch fragt: „Wie soll ich jemals auch nur einem der Vorschläge in diesem Text folgen können?“ – lautet die Antwort darauf : Ihr müsst gar nicht. Und selbst wenn ihr nur einen einzigen der Ratschläge im Kopf behalten solltet, denkt daran, diesen an eure persönlichen Lebensumstände anzupassen.

Quellen:
http://drleaf.com/about/toxic-thoughts/
http://www.positivityblog.com/index.php/2008/03/05/9-ways-to-detox-a-crowded-mind/

von Emma Stern und Ruth Labes

Photo credit:  Davies Designs

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