Mit dem Wachstum des Amazingy-Kosmos (Online-Shop, Offline-Shop, Events etc.) haben wir auch Kontakt zur Presse und Journalist:innen aufgenommen und gehalten, die sich genauso brennend wie wir für das Thema “Beauty” und auch speziell “Natural Beauty” und die Innovationen in dem Bereich interessieren. So auch mit Katja Dreißigacker und Julia Marandiuk. Beide sind quasi “alte Hasen” im Beauty-Journalismus und haben ihr eigenes animiertes Online Magazin namens “Edition Beauty” vor nicht allzu langer Zeit lanciert.
Das Magazin habe ich im November 2020, gefrustet von Lockdown und ausfallenden Weihnachtsmärkten, auf LinkedIn entdeckt. Das Cover mit monochromen Pastelltönen hat mich sofort abgeholt. Und dann der Inhalt: Beauty-Gifs! Animierte Editorials! Richtig guter Beauty-Journalismus! Skintalk! Ich hab es gleich verschlungen. Beim zweiten Blick sah ich dann, wer für diesen visuellen Lichtblick inmitten der Pandemie verantwortlich war und dachte mir: „Die Namen kenne ich doch!“ Als sich dann die Möglichkeit bot mit den Schöpferinnen zu sprechen, wollte ich natürlich diesen Austausch mit euch teilen.
Was war eure Inspiration zu Edition Beauty – gibt es bereits ein animiertes Magazin oder war das eure Idee?
Beide: Nach vielen Jahren des Schreibens für die verschiedensten Frauenmagazine, in denen es immer wichtig war, den Ton des Magazins zu treffen, wollten wir über Beauty-Themen schreiben, wie wir sie sehen, mit unserer Stimme und mit unserem Fokus. In uns beiden wuchs der Wunsch, ein eigenes Beauty Magazin herauszubringen. Ein Magazin für Frauen – für wirklich alle Frauen, egal welchen Alters, ob sie Familie haben, in der Stadt oder auf dem Land wohnen. Nur eines sollten unsere Leserinnen: Lust haben auf Beauty, Pflege, Make-up, Düfte und all die spannenden Geschichten hinter den Brands und Produkten.
Weil wir beide Print-Fans mit Leib und Seele sind, wollten wir für unser Magazin ein doppelseitiges Layout, da es Leserinnen mitreißen kann. Jedoch braucht die Welt nicht noch ein weiteres Printmagazin und auch ein Online-Magazin als Blätter-PDF ohne Bewegtbild war keine Option, da uns die erlebbare Komponente fehlte. Wir wussten auch, dass eine Shopping-Komponente unabdingbar war, da man schöne Dinge doch am liebsten auch sofort haben möchten. Deswegen haben wir lange an der „love it, click it, shop it“-Funktion gearbeitet. Eine Serviceleistung, die unseren Leserinnen die Recherche spart.
Und vor allem wollten wir ein neues Storytelling, eine neue Beauty-Erlebniswelt. Unsere Gründungsphase fiel direkt in den ersten Lockdown und hat uns die ein oder andere schlaflose Nacht bereitet. Am Anfang stellten wir uns die Frage, ob ein „spaßiges“ Beauty-Magazin das Richtige war. Doch wir merkten schnell: Es ist genau das, was die Leute brauchen, eine Art Pause-Taste, ein digitaler Rückzugsort, wo sich Menschen inspirieren lassen können.
Unsere Kernkompetenz liegt dabei in unseren journalistischen Texten, unserer jahrelangen Expertise in Sachen Beauty-Journalismus und in unserer modernen Optik. Insgesamt sind wir drei Frauen, die Edition Beauty jedes Mal aufs Neue, Leben einhauchen: Julia & Katja plus eine weitere Katja – genauer gesagt Katja Heller, unsere Artdirektorin.
Unsere Homepage www.editionbeauty.de ist die Homebase unserer aMags (Anm. d. Red.: Die Abkürzung für “animated magazine”), welches neu erscheint. Die Homebase soll die Zeit bis zum neuen Magazin verkürzen oder eher versüßen, wird aber nie ein Ersatz für das Magazin sein. Instagram dient uns aktuell lediglich als Distributionskanal.
Ihr seid beide erfahrene Beauty-Editor – wie hat es bei euch begonnen, was waren eure Stationen in euren Karrieren?
Katja: Ich habe recht klassisch angefangen, bei der Printausgabe der myself, damals noch beim Condé Nast Verlag. Dort lernte ich das journalistische Handwerk und wie die Optik der Magazine opulent wird. Dann ging es für mich ein paar Jahre zum Burda Verlag und von dort in die Selbstständigkeit. Von da an arbeitete ich für alle großen Namen der Print-Landschaft: Brigitte, ELLE, InStyle, Harper’s Bazaar, Süddeutsche Zeitung, Stern, Madame … Jedes Medium hat eine andere Zielgruppe, in die ich mich einfühlen musste, meine Expertise noch weiter ausbauen konnte und viele Menschen für das Thema begeistern konnte.
Julia: Ich habe eine Ausbildung zum Make-up Artist absolviert. Damals hatte ich mit Beauty-Redaktionen oder dem Beauty-Journalismus nichts am Hut und wusste so gut wie gar nichts über den Alltag in einer Redaktion. Jedoch hatte ich schon immer eine Gewisse Neugierde inne und hinterfrage, wieso gerade etwas gemacht wird, was letztendlich ja essentiell für den Journalismus ist.
Aufgrund meiner Neugierde habe ich dann in viele verschiedene Bereiche reingeschnuppert, die alle den Schwerpunkt “Beauty” hatten: Angefangen in der PR (Anm. d. Red.: Abkürzung für “Public Relations”, also Öffentlichkeitsarbeit) für verschiedene Marken sowie Kommunikation und auch Brand Management in Agenturen bis hin zur typischen Arbeit einer Visagistin, bin ich dann letztendlich im Journalismus und in der Redaktion der “Madame” gelandet. Meine Kernkompetenz in Sachen Make-up habe ich unter anderem meiner Ausbildung in New York City zu verdanken.
Was war euer persönliches, professionelles Beauty-Highlight? Gab es einen Ort oder eine Person, die euch nachhaltig beeindruckt hat?
Julia: Das war ganz klar ein Treffen mit Jessica Alba, die zum Launch ihrer Brand Honest Beauty in München war. Der private Austausch und das Gespräch mit ihr war wider Erwarten total “echt”, geerdet – ja, erfrischend. Sie wirkte ganz bei sich, nahbar und wir haben Ewigkeiten über die App “Headspace” und Meditation gesprochen und wieso es ihr hilft. Ich war definitiv “starstuck”.
Katja: Für mich wäre es das Arbeiten mit “echten Menschen”,so nennt man in der Branche alle Nicht-Models, die für Fotostrecken oder andere Projekte ins Studio kommen. Das Erlebnis, wie diese Frauen im Make-up-Stuhl zur Ruhe kommen, in ihre Energie finden und immer selbstbewusster werden, sie plötzlich anfangen zu strahlen, das nenne ich “The Power of Beauty”. Daran merkt man, dass Make-up nicht nur etwas Oberflächliches ist, denn die Verwandlung dieser Personen kommt von innen. Man merkt, wie ein natürliches Make-up, welches ihre eigene, persönliche Schönheit unterstreicht richtige Glücksgefühle auslöst und die Haltung sich plötzlich entspannt. Das begeistert mich jedes Mal aufs Neue.
Wie seht ihr die Zukunft von Naturkosmetik – von sogenannten “cleanen” oder organic Brands?
Julia: Für mich ist Naturkosmetik die Sensibilisierung der Konsument:innen auf Inhaltsstoffe, auf die richtigen Produkte für die verschiedenen Hautbedürfnisse und sie schafft mehr Bewusstsein für das kritische Hinterfragen von Produktformulierungen. Es zeigt, dass die Nachfrage enorm ist, denn sie bestimmt das Angebot und das lässt seit Jahren nicht nach. Immer mehr Brands sind aufgeklärter und bedienen dieses Thema, da die Kund:innen großen Wert darauf legen.
Katja: Die Nachfrage ist über die Jahre ja stetig gestiegen und auch im Mainstream angelangt. Es ist kein “Trend” mehr, sondern das “New-normal“. So weit sind wir in der Entwicklung. Was ich mir wünschen würde und auch glaube, wo es hingeht, sind neue Technologien im Naturkosmetik-Bereich hinsichtlich Effektivität der Formeln mit natürlichen Inhaltsstoffen. Früher musste man sich entscheiden, ob man natürliche Produkte möchte ODER Produkte, die mit aktiven Wirkstoffen wirklich performen. Heute ist der Anspruch einfach viel größer und Konsument:innen möchten beides, was die Marken aufgreifen müssen. Wo ich sehr skeptisch bin, ist greenwashing, denn viele Unternehmen nutzen einen feschen Karton in Erdtönen als Verpackung und vermarkten ein Produkt als „natürlich“. Was es aber nicht ist. Da ist noch sehr viel mehr Alltagsaufklärung nötig. Alles in allem wünsche und glaube ich auch, dass es mehr und mehr in Richtung Aufklärung, Transparenz und eine kuratierte Auswahl an Produkten geht.
Was sind eure Beauty-Produkte, ohne die ihr nicht leben könnt?
Julia: Nach einer hormonellen Umstellung kann ich nicht ohne ein tägliches, sanftes (!) Peeling leben. Eine gute Reinigung ist eh die beste Vorbereitung für die nachfolgende Pflege-Routine und lässt die Haut die Produkte noch besser aufnehmen. Ich persönlich kann auf ein gutes Exfoliating-Produkt mit Salicylsäure einfach nicht verzichten. Ein Make-Up-Produkt, ohne welches ich nicht kann, ist definitiv ein guter Concealer zum Abdecken von Augenringen oder kleinen Makeln.
Katja: Das ist so schwer, da ich wirklich Unmengen an Produkten jedes Quartal ausgiebig teste. Wenn du mich zum jetzigen Zeitpunkt fragen würdest, sind meine aktuellen Top 3:
Wenn ihr euch selber mal Beauty-Rat holen wollt, welche Adresse / welche Person ist da eure erste Anlaufstelle?
Katja: In Sachen dekorativer Kosmetik gehe ich zu Julia. Sie ist quasi meine persönliche Hotline, wenn ich mal Make-up-Fragen habe. Ihr Expertenwissen als gelernte Make-up Artist gepaart mit der Art und Weise, wie sie es erklären kann, sind meine Rettung.
Julia: Jede von uns hat so ihre Spezialgebiete. Wenn ich mal Rat bezüglich minimal invasiver Eingriffe oder kosmetischer Treatments brauche, gehe ich zu Katja. Sie hat die besten Adressen parat und berät mich wie keine andere.
Wenn ich auf der Suche nach Makeup-Inspiration bin, liebe ich den Account der New Yorker Makeup-Artist Katie Jane Hughes. Ihre Looks und ihre Expertise haut mich jedes Mal um. Ich bin dann sofort Feuer und Flamme und möchte selbst den Pinsel in die Hand nehmen.
Tags: Interview, Natürkosmetik
Sarah has been writing about beauty since 2012 – what started out as a huge passion for beauty-related topics in the form of a blog eventually turned into Sarah's full-time profession. She has never lost her enthusiasm for the subject; on the contrary, her curiosity never seems to cease. Whether it's trends, the latest releases or scientific advancements in the beauty industry, Sarah dives into the topics wholeheartedly to share her insights with the Amazingy Team and you, our readership. As a literature and linguistics major, texts – and even more, words – are Sarah's métier, which she puts to use every day in her role as communications, marketing and PR manager. In the last few years, she has brought brands like Votary, Leahlani Skincare and A. Florence Skincare to Germany and into the Amazingy portfolio, thus sharing her love for niche brands with all of you ♥ If you want to read more from Sarah, feel free to follow her on Instagram or LinkedIn, where she will give you even deeper insights into her everyday life – seeking to inspire you more often with looks, mini-reviews and articles!
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